„Prognoserechnungen suggerieren eine Genauigkeit, die so nicht möglich ist“

Im zweiten Teil des Cash.-Interviews mit Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter der Project Investment Gruppe, die auf Wohnimmobilienentwicklungen spezialisiert ist, sprach er über die Gestaltung von Fondsprospekten und die Expansion seines Unternehmens.

„Wir beschränken uns auf die gesetzlich geforderten Inhalte und verzichten auf ausschmückendes Beiwerk, weil wir ein weiteres Zusammenwachsen von alternativen Investmentfonds und Investmentfonds durch die gemeinsame Regulierung erwarten“.

Cash.: Die Gestaltung der Fondsprospekte spaltet die Branche derzeit in zwei Lager, besonders die Frage, ob Prognoserechnungen und Bilder darin enthalten sein sollten. Warum haben Sie sich dafür entschieden, in Ihren Prospekten auf beides zu verzichten?

Dippold: Bilder tragen zwar zur Auflockerung von Fondsprospekten bei, könnten laut Gesetzgeber Anleger jedoch zu sehr von den Bestimmungen der Fondsgesellschaft und des Gesellschaftsvertrages ablenken und zu einer emotionalen Entscheidung führen. Wir beschränken uns auf die gesetzlich geforderten Inhalte und verzichten auf ausschmückendes Beiwerk, weil wir ein weiteres Zusammenwachsen von alternativen Investmentfonds und Investmentfonds durch die gemeinsame Regulierung erwarten und die abgespeckte Darstellung auch bei Investmentfonds so finden. Prognoserechnungen halten wir für einen Fondsprospekt deshalb für weniger geeignet, weil sie eine Genauigkeit der Zukunftsprognose suggerieren, die so nicht möglich ist. Oft haben Anleger bei Zeichnung ihrer unternehmerischen Beteiligung erwartet, dass die dargestellten Zahlen der Prognoserechnung eintreten. Und genau dies ist nahezu nie der Fall.

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Vor drei Jahren war Ihr Haus Teil einer Initiative, die die Interessen mittelständischer Initiatoren vertrat. Wie bewerten Sie die Situation der Mittelständler zwei Jahre nach Einführung des KAGB?

Die Bundesarbeitsgemeinschaft mittelständischer Investmentpartner (BMI) hat im AIFM-Gesetzgebungsprozess erhebliche politische Aufklärungsarbeit geleistet und dafür Sorge getragen, dass die mittelständischen Investmenthäuser mit dem KAGB eine solide und faire Geschäftsbasis erhalten. Auflagen, Aufwand und Kosten der Regulierung haben in den letzten zwei Jahren sicher ihre Spuren hinterlassen. Doch der Einsatz trägt jetzt Früchte, wie sich anhand einer steigenden Zahl regulierter Angebote unterschiedlicher Assetklassen zeigt, die allmählich auf den Markt kommen und Kapitalanlegern wichtige Sachwertinvestment-Alternativen in Zeiten der Nullzinsphase bieten. Wenngleich die Platzierungszahlen erst allmählich zulegen, so stimmt die wirtschaftliche Marktperspektive zunehmend optimistisch.

Seite zwei: „Einstieg in die Regionen Köln, Düsseldorf und Wien“

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