US-Healthcare: Defensiv und attraktiv

Die Steuerpläne der US-Regierung können sich positiv auf den Gesundheitssektor auswirken: So hält dieser über 165 Milliarden US-Dollar in Geldbeständen im Ausland und könnte von einer Änderung der Repatriierungssteuer deutlich profitieren. Diese zurückgeführten Gelder könnten in Aktienrückkaufprogramme, Dividendenzahlungen, Schuldenreduzierungen oder auch Akquisitionen investiert werden. Ebenfalls positiv zu sehen wäre eine Senkung der Unternehmenssteuer. Unternehmen, die ihre Produkte in den USA herstellen, dürften künftig verstärkt von solchen Steuersenkungen profitieren.

Stark diversifizierte US-Healthcare-Unternehmen, sowohl mit Steuersitz als auch Produktion in den USA und hohen Offshore-Cashbeständen, sind weiterhin kaufenswert. Innovative Pharma- und Biotechunternehmen sollten von aktuellen Diskussionen über zu hohe Medikamentenpreise verschont bleiben. Reine Generikaunternehmen könnten hingegen erhöhten Preisdruck verspüren. Healthcare zählt daher derzeit zu den Sektoren, die wir positiv einschätzen. Der Sektor gilt als defensiv und ist historisch günstig bewertet. US-Healthcare-Aktien notieren tiefer – US-Regulierungsrisiko eingepreist – als europäische oder asiatische Healthcare-Werte. Dennoch werden sie von vielen Fondsmanagern aktuell untergewichtet. In den DJE-Fonds zählt Healthcare zu den größten Branchen.

Maximilian-Benedikt Köhn ist Erstanalyst für den Sektor Healthcare bei der DJE Kapital AG.

Foto: DJE Kapital AG

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