Risikofaktoren im Generika-Segment überwiegen

Außerdem gibt es auch genügend hausgemachte Probleme, etwa teure Übernahmen und den damit verbundenen Schuldenabbau, sowie extrem hohe Managementfluktuationen. Trotz solcher hausgemachten Probleme der Generikahersteller sind die langfristigen Perspektiven intakt. Haupttreiber wie die demografische Entwicklung und der Unmut der Selbstzahler über teure verschreibungspflichtige Medikamente sprechen für die positive Entwicklung von Generika in der Zukunft. Ein Beispiel setzte jüngst Japan. Angesichts seiner alternden Bevölkerung und der wachsenden Staatsverschuldung steht die japanische Regierung stark unter Druck, die wachsenden Gesundheitsausgaben unter Kontrolle zu halten. Sie setzt dabei auf die Förderung des Generikageschäfts. Bis Ende 2020 soll der Generika-Marktanteil von derzeit rund 60 Prozent auf 80 Prozent erhöht werden.

Unser Fazit:

Die entscheidende Frage für Anleger ist, ob der Zeitpunkt gekommen ist, wieder in das Generikasegment zu investieren. Dafür sprechen niedrige Bewertungen und steigende Nachfrage, zumal das Sentiment weiterhin sehr negativ gestimmt ist. Das sind Punkte, die für einen Value Investor einen guten antizyklischen Ausgangspunkt für tiefere Analysen darstellen. Aus unserer Sicht überwiegen jedoch derzeit noch die Risikofaktoren wie Preisverfall, Schulden und zunehmender Wettbewerb. Daher bevorzugen wir einstweilen weiterhin innovative Pharma- und Biotech-Unternehmen.

Maximilian Benedikt Köhn ist Erstanalyst für den Sektor Healthcare bei der DJE Kapital AG.

Foto: DJE

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