Welche Regeln Versicherer für das autonome Fahren fordern

Auch wenn 90 Prozent aller Unfälle auf Fahrfehlern beruhen, verursacht ein menschlicher Fahrer heute nur alle 2,5 Millionen Kilometer oder alle 180 Jahre einen Unfall mit Verletzten. Wie die Unfallforschung der Versicherer nachgewiesen hat, brauchen abgelenkte Fahrer aber längere Zeit, bis sie nach einer Warnung ihres Autos die Verkehrslage wieder überblicken: Bis zur vollständigen Kontrolle der Situation können bis zu 15 Sekunden vergehen. Die Technik dürfe dem Fahrer daher nicht zu früh Aufgaben abnehmen und gleichzeitig erwarten, dass ein abgelenkter Fahrer innerhalb weniger Sekunden wieder einsatzbereit sei: „Solange etwa die Sensoren schon durch schlechtes Wetter außer Gefecht gesetzt werden können, darf die Technik dem Fahrer nicht die Fahraufgabe abnehmen“, so Weiler.

Wem die Daten vernetzter Autos gehören

Im Hinblick auf die zunehmende Vernetzung moderner Autos sprechen sich die Versicherer dafür aus, die Fahrzeugdaten in die Hände der Fahrer zu legen. Nur damit sei sichergestellt, dass alle Wettbewerber – seien es Autohersteller, Technologiekonzerne, Werkstätten, Automobilclubs oder Versicherer – die gleichen Chancen hätten, ihren Kunden neue Dienstleistungen anzubieten. „Wer das Rennen um die Gunst der Kunden gewinnt, ist offen. Den Wettbewerb fair zu gestalten, ist Aufgabe des Gesetzgebers“, so Weiler.

Für das Symposium „Automatisiertes und vernetztes Fahren – schöne neue Welt!?“ hatte der GDV Experten aus Automobilindustrie, Wissenschaft, Versicherungswirtschaft, Politik und Justiz eingeladen. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, und Udo Di Fabio, ehemaliger Bundesverfassungsrichter und Vorsitzender der Ethik-Kommission zum automatisierten Fahren. (fm)

Foto: Shutterstock

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