Immobilienmarkt Berlin: Die Hauptstadt muss hoch hinaus

Auch auf dem Investmentmarkt konnte das Ergebnis des Vorjahres nicht erzielt werden: Das Transaktionsvolumen fiel trotz einiger Megadeals um 13 Prozent auf 6,85 Milliarden Euro. Insgesamt wurden in diesem Jahr 30 Transkationen in dreistelliger Millionenhöhe abgeschlossen.

Dazu gehörten unter anderem folgende Deals: Der Verkauf des Geschäftshausensembles am Leipziger Platz für 300 Millionen Euro von der RFR-Holding Gmbh und DC Values an BMO Real Estate Partners, Park Hotels & Resorts veräußerte das Hilton für 297 Millionen Euro an Aroundtown Property, „das Schloss“ in Steglitz ging für 255 Millionen Euro von Wealthcap an die Deka und der Zalando-Campus, der für 235 Millionen Euro von Capstone & L´Etoile an Hines verkauft wurde.

Spekulanten blockieren den Markt

Eine Herausforderung auf dem Investmentmarkt ist weiterhin, dass viele Grundstücke durch Spekulanten blockiert werden. Hinzu kommt das Rekordtief der Leerstandsquote von zuletzt 1,5 Prozent. Deshalb fordert J. Philipe Fischer, Director National Investment Germany und Head of Berlin bei Savills, mehr Mut in der Stadtentwicklung: „Wir brauchen Hochhäuser in Berlin. Nur damit können wir die benötigten Flächenvolumina in der Hauptstadt langfristig decken.“

Bei einer anhaltend hohen Nachfrage liegen die Bürospitzenrenditen mit aktuell 2,9 Prozent auf dem Niveau von Frankfurt und München. „Betrachten wir dabei die Mieten, die nach wie vor hinter denen der anderen beiden Städte zurückbleiben, reflektieren die niedrigen Renditen sicherlich nicht zuletzt die hohen Erwartungen an ein weiteres Mietpreiswachstum in der Hauptstadt“, erläutert Steffen Pulvermacher, Director Investment bei Savills Berlin.

Auch auf Verkäuferseite wird auf dem Investmentmarkt in Berlin 2019 eine ungebrochene Dynamik verzeichnet, da viele Investoren, unter ihnen auch konservative, bereit sind zu verkaufen, um ihre erwarteten Gewinne zu realisieren. 2018 befanden sich auf Verkäuferseite mehrheitlich Asset-Manager, Bauträger und Projektentwickler sowie Privatinvestoren und Family Offices.

Dynamische Verkäuferseite

Deutsche Käufer waren wiederholt die aktivsten Marktakteure: Mit einem Anteil von 42,6 Prozent lag ihr Ankaufsvolumen 2018 im Schnitt der letzten fünf Jahre (42,5 Prozent), gefolgt von Investoren aus dem europäischen Ausland (35,1 Prozent; Fünf-Jahres-Durchschnitt: 27,4 Prozent). Der Anteil nordamerikanischer Käufer lag mit 17 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (24,3 Prozent).

Wenn der Flächenmangel auf dem Büromarkt Nutzer in die Randbezirke ausweichen lässt, ist zu erwarten, dass auch Investoren folgen und ebenfalls in den Randbezirken tätig werden. Diese Entwicklung dürfte demnach auch die Investments der nächsten Jahre prägen, fassen die Savills-Experten zusammen. (fm)

Foto: Shutterstock

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