Rente mit 67: Für viele Deutsche steigt das Armutsrisiko

Insgesamt ist die Beschäftigung von Personen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren in den letzten Jahren im Durchschnitt deutlich gestiegen. Dieser Anstieg geht jedoch vor allem auf einen längeren Verbleib im Beruf zurück; es ist nicht so, dass ältere Erwerbslose verstärkt in den Arbeitsmarkt einsteigen. Nur wenn der Arbeitsmarkt sich besonders günstig entwickelt, werden Übergänge in die Altersrente aus einer vorangegangenen Erwerbslosigkeit abnehmen. Derzeit betrifft dies rund 40 Prozent der Übergänge in die Rente.

Arbeitsmarkt flexibel gestalten

„Einerseits muss der Arbeitsmarkt so gestaltet werden, dass es für viele Menschen möglich ist, ihre Erwerbstätigkeit lange auszuüben, zum Beispiel durch die Möglichkeit flexibler Übergänge,“ so Peter Haan, Leiter der Abteilung Staat am DIW Berlin.

„Darüber hinaus muss die finanzielle Belastung von Älteren, die nicht bis 67 Jahren arbeiten können oder die wenig eingezahlt haben, durch gezielte Maßnahmen begrenzt werden. Die deutlich verbesserte Absicherung im Falle einer Erwerbsminderung war dafür ein überfälliger Schritt. Die derzeit Diskutierten Vorschläge zur besseren Absicherung bei geringem Verdienst gehen in eine ähnliche Richtung, sind allerdings nicht ganz so zielgenau. Man sollte zudem wieder Zeiten der Langzeitarbeitslosigkeit in der Rente berücksichtigen.“

„Solche flankierende Maßnahmen sind umso dringender geboten, weil gut vorstellbar ist, dass die Regelaltersgrenze in Zukunft weiter ansteigt“, so Haan weiter. (fm)

Foto: Shutterstock

 

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