Altersarmut-Debatte verunsichert Deutsche

Zwei Drittel der Bundesbürger (68 Prozent) setzen bei der finanziellen Absicherung fürs Alter auf die private Altersvorsorge oder private Rücklagen. Die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, die eine Altersarmut deutlich stärker als persönliche Bedrohung empfindet, nutzt eine private, finanzielle Absicherung fürs Alter mit 79 Prozent bereits häufiger als der Durchschnitt, berichtet W&W. Bei den 18- bis 29-Jährigen sorgen drei Viertel der Befragten (74 Prozent) privat vor. Dagegen ist in den älteren Bevölkerungsgruppen der private Vorsorgegedanke weniger stark verankert: Nur jeder Zweite (54 Prozent) der über 60-Jährigen hat in eine private Altersabsicherung investiert, bei den 50- bis 60-Jährigen sind es 65 Prozent.

Top 3-Produkte: Immobilien, Lebensversicherungen – und das Sparbuch

Die Drei-Säulen-Absicherung aus gesetzlicher Rentenversicherung, betrieblicher Altersvorsorge und privater Altersvorsorge schöpfen aktuell nur 17 Prozent der Bundesbürger voll aus, erklärt der Stuttgarter Finanzkonzern. Auch in der Gruppe der Bundesbürger, die für sich keine Altersarmut befürchten, sind dies nur 21 Prozent. Die Top 3-Produkte zur Sicherung der finanziellen Vorsorge sind aus Sicht der Bundesbürger bei der privaten Altersabsicherung Immobilien (38 Prozent), Lebensversicherungen (34 Prozent) und das Sparbuch (30 Prozent). Bundesbürger, die einer befürchteten Altersarmut eher gelassen entgegenblicken, setzen laut W&W deutlich stärker auf Immobilien zur Sicherung der privaten Altersvorsorge.

Mehrheit will Sparanstrengungen nicht verstärken

13 Prozent der Deutschen sind laut Umfrage allerdings deutlich verunsichert, ob sie künftig verstärkt Rücklagen für die private Absicherung im Alter bilden sollten; sei es, weil sie nicht einschätzen können, ob Altersarmut für sie eine Gefahr darstellt, oder weil sie nicht wissen, welche Produkte für ihre Situation geeignet sind. Die Mehrheit der Befragten (58 Prozent) will trotz der Diskussion über das Thema Altersarmut jetzt nicht verstärkt Geld für das Alter zurücklegen. Zur Begründung wird angeführt, dass sie von Altersarmut nicht betroffen sein werden (21 Prozent) oder „sich bereits zu alt fühlen, um in die private Altersvorsorge zu investieren“ (26 Prozent). Viele können allerdings gar nicht die Möglichkeiten der privaten Vorsorge für sich nutzen: 28 Prozent der Bundesbürger geben an, dass sie „keinen finanziellen Spielraum haben, um für das Alter verstärkt Geld zurückzulegen“. (lk)

Foto: Shutterstock

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