Studie: Deutsche verzichten beim Vererben auf Experten

Obwohl die Deutschen in Erbfragen oftmals unzureichend informiert sind, lässt sich weniger als ein Drittel beraten. Das hat eine repräsentative Umfrage des britischen Finanzdienstleisters Clerical Medical ergeben. Bei der Gestaltung des eigenen Erbes wenden sich gerade mal 17 Prozent der Bevölkerung an einen Rechtsanwalt, Steuerberater oder Notar. Nur ein Zehntel aller Deutschen holt sich zudem Rat bei Finanzberatern oder Versicherungsvermittlern.

Weitere Erkenntnis: Unter den Westdeutschen lassen sich 30 Prozent beraten, während es im Osten gerade mal 20 Prozent sind. Besonders Bewohner reicher Bundesländer wie BadenWürttemberg (40 Prozent) und Hessen (39 Prozent) setzen auf Expertenwissen. Bei Rechtsanwalt, Steuerberater oder Notar informieren sich vor allem Befragte mit Abitur und Hochschulbildung (26 Prozent). Finanziell gut gestellte Haushalte nehmen hingegen eher die Hilfe eines Finanzberaters oder Versicherungsvermittlers beim Vererben in Anspruch (16 Prozent). Ab einem Haushaltsnettoeinkommen von 3.000 Euro steigt dieser Anteil weiter an (20 Prozent).

?Sind substanzielle Vermögenswerte vorhanden, werden die gesetzlichen Steuerfreibeträge eben schneller überschritten. Umso wichtiger ist es, zusätzliche Instrumente zur individuellen Senkung der Steuerlast zu nutzen?, kommentiert Michael Hanitz, Pressesprecher Deutschland bei Clerical Medical.Bereits die Möglichkeit, Vermögen mit einer Lebensversicherung zu ?ummanteln?, könne bewirken, dass bei einer Schenkung einer Lebensversicherung der gesetzliche Freibetrag im Gegensatz zur reinen Bargeld-Übertragung nicht überschritten wird, weiß Hanitz. Vermögen aus Lebensversicherungen sei in diesem Fall derzeit in der Regel nur zu zwei Dritteln der eingezahlten Prämien zu versteuern, Bargeld hingegen zum Nennwert in voller Höhe.

Die Umfrage wurde im Auftrag von Clerical Medical von der GfK Marktforschung im August 2006 durchgeführt. Befragt wurden 999 Männer und Frauen aus dem gesamten Bundesgebiet.

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