Beratung bei Banken künftig gegen Gebühr

Die führenden Vertreter der Geldinstitute in Deutschland erwarten eine Trendverschiebung hin zur Finanz- und Anlageberatung als kostenpflichtiger Dienstleistung. So lautet das zentrale Ergebnis einer Umfrage des Management- und IT- Beratungsunternehmens Steria Mummert Consulting AG, Hamburg, in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut, Frankfurt/Main.
Mehr als die Hälfte der 100 befragten Banker geht davon aus, dass der Beratung im Privatkundengeschäft künftig größere Bedeutung zukommen wird.

Erste Banken und Sparkassen haben schon damit begonnen, ihren Kunden Beratungsleistungen gegen eine monatliche Grundgebühr anzubieten. Das Modell der so genannten ?Beratungsflatrate? sieht vor, dass zu einer monatlichen Grundgebühr anteilige Volumengebühren für eventuelle Aktienberatungen und Erfolgsbeteiligungen hinzugerechnet werden, falls das Vermögen des Kunden von der Bank verwaltet wird.Das Neue dieses Ansatzes: Kosten für Beratung waren bislang in den jeweiligen Finanzprodukten eingepreist und deshalb vom Kunden nicht einsehbar. Die Eigenständigkeit der Beratungsleistung soll künftig durch die Einführung einer Servicegebühr verdeutlicht werden. Zudem wollen die Geldinstitute in Zukunft mehr auf Individualberatung setzen und Zielgruppen gezielter durch zusätzliche Beratungsangebote ansprechen.

Lukratives Wertschöpfungspotenzial sehen die befragten Banker vor allem im Geschäft mit Altersvorsorgeprodukten, privaten Finanzierungsplänen und Wertpapieren. Der plötzliche Servicewille der Branche kommt nicht von ungefähr; das Verlangen der Kunden nach anspruchsvoller Beratung steigt mit dem immer komplexer werdenden Angebot an Finanzprodukten. (hb)

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