Studie: „Insider“ ziehen Millionen ab

Manager, Aufsichtsräte und andere Entscheidungsträger börsennotierter Banken, Finanzdienstleister und Immobiliengesellschaften haben ihre Bestände an Aktien ihrer Unternehmen zwischen März und Oktober massiv reduziert. Zu diesem Schluss kommt der Banken-Vertrauensreport, eine aktuelle Studie des Finanzportals Sharewise, die Hinweise auf die Zukunftserwartungen der Branche liefern soll. Die Erhebung erfolgte anhand der Wertpapiergeschäfte von Führungspersonen – sogenannten Director´s Dealings – die bei der Finanzaufsicht BaFin gemeldet werden müssen.

Sharewise hat die Director´s Dealings im Zeitraum von 31. März bis 26. September analysiert. Von insgesamt 181 gemeldeten Transaktionen entfiel mit 149 zwar der überwiegende Teil auf Zukäufe. Allerdings wurden mit den verbleibenden 32 Verkäufen wesentlich mehr Aktien an börsennotierten Unternehmen verkauft, als die Zukäufe ausmachten: Aktien im Wert von 312,5 Millionen Euro wurden durch Führungspersonen veräußert, dem stehen lediglich 68,9 Millionen Euro gegenüber, die sie in Aktien der von ihnen gesteuerten Gesellschaften investierten. Um diese Zahlen in Relation zu setzen, muss allerdings beachtet werden, dass 255,5 Millionen Euro der Verkäufe im Rahmen freundlicher Übernahmen stattfanden.

Erstaunliches zeigt die Studie im Fall der schwer angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE): Im Zeitraum der Untersuchung fand kein einziger Fall von Director´s Dealings in HRE-Aktien statt. „Die Insider der HRE haben wenig Geschäftssinn bewiesen, und beim Kurseinbruch der Aktie von über 60 Prozent sehr viel Geld verloren“, bilanziert Nicolas Plögert, Gründer und Geschäftsführer von Sharewise. (hb)

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