MLP: Provisionserlöse schrumpfen um 16 Prozent

Die Gesamterlöse des Finanz- und Vermögensberaters MLP sind im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 18 Prozent geschrumpft.

Die Wieslocher erwirtschafteten im Berichtszeitraum einen Erlös in Höhe von 231,4 Millionen Euro gegenüber 282,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2008. Die darin enthaltenen Provisionserlöse gingen um 16 Prozent auf 203,5 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2008: 241,2 Millionen Euro) zurück.

Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) liegt mit einem Minus von 84 Prozent sehr deutlich unter dem Vorjahreswert von 35,8 Millionen Euro. Für die ersten sechs Monate 2009 lag das Ebit bei nur noch 5,9 Millionen Euro.

Beeinflusst wurde der starke Rückgang durch eine einmalige Sonderausgabe in Höhe von 3,4 Millionen Euro, eine Folge der Beteiligung von Swiss Life und damit verbundenen Beratungsleistungen. Daneben sind im zweiten Quartal 2009 Belastungen aus Restrukturierungen bei den Tochterunternehmen, dem Vermögensverwalter Feri und der Unternehmensberatung für betriebliche Vorsorge TPC in Höhe von 1,1 Millionen Euro angefallen.

Geschmälert wurde das Ergebnis des Weiteren durch eine Steuernachzahlung, die den Wieslochern einen Verlust von 0,1 Millionen Euro bescherte. Im Vorjahreszeitraum konnte mit 17,4 Millionen Euro ein Gewinn verbucht werden

Zuwachs bei Sachversicherungen

Der Schwerpunkt im Vertrieb lag in den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 auf der Sachversicherung, bei der MLP die Erlöse nach einem Anstieg in den Monaten April bis Juni zum Halbjahr mit 18,7 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2008: 18,7 Millionen Euro) auf Vorjahresniveau halten konnte. Eine stabile Entwicklung im Vergleich zu Zeitraum des Vorjahres konnte der Finanzdienstleister bei der Krankenversicherung in Höhe von 22,8 Millionen Euro aufweisen. Von Zurückhaltung ist immer noch der kapitalmarktnahe Bereich geprägt. Hier sanken die Erlöse um 20 Prozent auf 33,1 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2008: 41,5 Millionen Euro).

Rückgang beim Vermögensmanagement

Vor dem Hintergrund der Finanzkrise büßte das Unternehmen im Bereich des Vermögensmanagements 16 Prozent Erlöse ein. Diese betrugen 17,2 Millionen Euro im Vergleich zu 20,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Einen Rückgang verbuchte MLP auch bei der Altersvorsorge. Hier sanken die Erlöse von 150,6 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum) auf 123 Millionen Euro für die Monate Januar bis Juni (minus 18,3 Prozent).

„Neben zahlreichen regulatorischen Änderungen sind unsere Rahmenbedingungen derzeit vor allem dadurch gekennzeichnet, dass private und institutionelle Kunden Anlageentscheidungen vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Finanzkrise in die Zukunft verschieben“, sagte Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender von MLP.

Zweites Quartal im Vergleich zu 2008 schwach

Die Gesamterlöse im zweiten Quartal 2009 betrugen 105,9 Millionen Euro gegenüber 126,4 Millionen Euro im zweiten Quartal 2008. Die darin enthaltenen Provisionserlöse gingen um zehn Prozent auf 91,9 Millionen Euro (zweites Quartal 2008: 102,5 Millionen Euro) zurück.Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) liegt mit einem Minus von 78 Prozent stark unter dem Vorjahreswert von 10,7 Millionen Euro. Für die Monate April bis Juni 2009 lag das Ebit bei nur noch 2,4 Millionen Euro.

Kostensenkungen greifen

Die angestrebten Kostensenkungen zeigen nach Unternehmensangaben erste Wirkungen: die Fixkosten konnten um 14 Prozent gesenkt werden, was nicht das Ende der Fahnenstange bedeutet. „Wir werden unser striktes Kostenmanagement fortsetzen und unser Einsparziel erreichen“, erläutert Andreas Dittmar, Direktor Finanzen bei MLP, das weitere Vorgehen. Die Wieslocher wollen bis Ende 2010 34 Millionen Euro einsparen.

Alle Werte sind bereits durch die zur Veräußerung stehenden Auslandsgesellschaften in Österreich und den Niederlanden (cash-online berichtete hier) bereinigt.

Im zweiten Quartal konnte der Finanzdienstleister 8.500 Neukunden gewinnen. Die Gesamtkundenzahl stieg auf 777.000. Die Beraterzahl schrumpfte zwischen April und Juni von 2.435 auf 2.405, was einem Minus von 1,23 Prozent entspricht.

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres rechnet MLP „mit einer schrittweisen Verbesserung der Geschäftsentwicklung“. Vor allem im vierten Quartal erwarte das Unternehmen eine deutliche Belebung bei gleichzeitig weiter zurückgehenden Kosten. (ks)

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