Konsolidierung: Wer mit wem in der Branche tanzt

Bei der Sparte Lebensversicherungen haben die unabhängigen Vermittler (28 Prozent) die Ausschließlichkeitsorganisationen (27,9 Prozent) mit einem hauchdünnen Vorsprung abgehängt. „Der Anteil der Unternehmen im Ausschließlichkeitsvertrieb wird weiter abnehmen“, sagt auch Münzel. „Währenddessen werden unabhängige Vermittler ihren Marktanteil ausbauen. Gerade in jüngster Zeit haben mit der Comdirect Private Finance und dem mobilen Vertrieb der SEB Bank zwei bankengestützte Vertriebssysteme ihre Aktivitäten einstellen müssen. Viele Berater orientieren sich derzeit neu“, so der Unternehmensberater weiter.

Die von Cash. befragten Vertriebe sind sich bei den vorderen Platzierungen eher uneins darüber, wer in den nächsten Jahren am meisten Zulauf verzeichnen wird (Grafik siehe unten). Sie sehen die Haftungsdächer (28 Prozent) vorne, gefolgt von Allfinanzvertrieben (25 Prozent) und den Pools/Verbünden (21 Prozent). Der Ausschließlichkeitsvertrieb, der derzeit den Studien und Umfragen zufolge noch punkten kann, wird nach Meinung der Vertriebe mit knapp vier Prozent komplett an Boden verlieren.

Zulauf in den nächsten Jahren

Keine Herrenjahre in Sicht

Ein zunehmendes Spannungsfeld ist das der Mitarbeitergewinnung. Einem Großteil der Akteure falle es schwer, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Stattdessen fände ein Wechsel innerhalb der Organisation von rechts nach links statt. Darüber hinaus seien die Kosten für die Ausbildung bei Beratung und Verkauf im Zuge der durch Vermittlerrichtlinie erhöhten Regulierung gestiegen, berichtet Münzel.

Bisher lässt sich das durch das Vermittlerregister noch nicht belegen. Die Zahl der Vermittlerschaft wächst zwar nicht mehr so schnell wie zu Beginn, aber sie nimmt trotzdem noch zu. Die befragten Vertriebe sehen künftig den Versicherungsmakler mit 57 Prozent ganz vorne. Mit großem Abstand folgt der Versicherungsvertreter mit Erlaubnis (18 Prozent), alle anderen Vermittlertypen spielen kaum eine Rolle.

Was bleibt am Ende übrig? Wer bisher nicht durch den Rost gefallen ist, ist stark genug, hatte die richtige Idee, hat Glück gehabt oder wurde bisher einfach übersehen. Trotzdem dürften einigen Marktteilnehmern sicher keine Herrenjahre bevorstehen.

Fotos: Shutterstock; Grafiken: Cash.

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