„Wir erwarten eine umfassende Marktkonsolidierung“

Wie wichtig ist die Unabhängigkeit eines Pools? Wie stehen sie zu Beteiligungen von Produktgebern?

Unabhängigkeit ist das höchste Gut des Maklers. Die BCA bietet ein gutes Beispiel dafür, dass auch die Beteiligung von fünf Versicherungsgesellschaften mit jeweils 9,99 Prozent Unabhängigkeit und somit die Unabhängigkeit der Partner gewährleisten. Keiner der Aktionäre besitzt eine Mehrheit. Selbstverständlich arbeiten wir mit unseren Aktionären auch auf der Produktseite vertrauensvoll zusammen, aber mit sehr vielen anderen Versicherern und Investment-Gesellschaften ebenso.

Viele hundert unseren Partnern neutral zur Verfügung gestellte Angebote beweisen sehr eindrucksvoll, dass wir bei unserer Produktauswahl freie Hand haben. Unsere Aktionäre lassen keinen Zweifel daran, dass wir im Unternehmen selbstständig entscheiden können, mit wem wir auf der Produktseite zusammenarbeiten, um unseren Partnern das beste Angebot zur Verfügung stellen zu können.

Die Politik will die Honorarberatung auch künftig fördern. Welchen Einfluss wird das auf Maklerpools haben?

Die BCA erwartet durch die gesetzliche Einführung der Honorarberatung für Finanzprodukte mittelfristig keine nennenswerte Abkehr von der provisionsbasierten Beratung. Als oberstes Prinzip einer jeden Finanzberatung sollte gelten, dem Kunden auf für ihn bezahlbare Weise diejenigen Finanz- und Versicherungsprodukte zu empfehlen, die seinen Bedürfnissen am besten entsprechen. Primäre Vertriebsanreize müssen in den Hintergrund treten.

Es ist deshalb völlig legitim, Honorar-Modelle auch für die Finanzwelt zu entwickeln und anbieten zu wollen. Letztlich kommt es stets auf die Qualität der Beratung und weniger auf die Vergütungsform an. Finanzvermittler sind im Interesse ihrer Kunden tätig und zur objektiven Aufklärung verpflichtet. Der Kunde kann also erwarten, dass seine Vorstellungen objektiv in seinem Sinne umgesetzt werden.

Auch wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen jetzt klarer sind, führt die Honorarberatung immer noch ein Nischendasein. Dennoch ist die BCA auf die Honorarberatung vorbereitet und kann entsprechende Abwicklungslösungen anbieten.

Was sind die größten Herausforderungen in den kommenden Monaten?

Unser oberstes wirtschaftliches Ziel ist es, in einem schwierigen Umfeld die Ertragskraft nachhaltig zu steigern. Ein umfassendes Risiko- und Kostenmanagement sowie der weitere Ausbau eines zukunftsorientierten und tragfähigen Dienstleistungsangebotes auf Basis einer modernen Technologie und eine erhöhte Marktpräsenz durch qualifiziertes Personal sind für uns wesentliche Elemente des wirtschaftlichen Erfolges.

Im ersten Halbjahr 2013 war bei Aktien eine positive Marktentwicklung in deutschen Standardwerten zu verzeichnen. Auch durch den Anschluss neuer Vertriebskanäle und Abwicklungspartner, wie Cortal Consors und Bank Zweiplus, werden weitere Impulse im Neugeschäft erwartet und damit ein Anwachsen der Investmentbestände. Im Bereich der Geschlossenen Fonds beobachtet die BCA ebenfalls eine Belebung des Geschäftes mit Sachwertanlagen, durh die Umsetzung der für die Initiatoren wichtigen AIFM-Richtlinie.

Die Branche befindet sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen dem Verdrängungswettbewerb im Sachversicherungsbereich, der Abbildung des enormen Vorsorgebedarfs durch Personenversicherungen, den technischen und prozessualen Veränderungen sowie den Anpassungen in den politischen, aufsichtsrechtlichen, regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Ebenso stellen politisch unterstützte Verbraucherschutzanforderungen bei der Vermittlungsvergütung Herausforderungen für alle Beteiligten dar.

Insgesamt verfügt die BCA mit ihrem Angebots- und Dienstleistungsspektrum hinsichtlich der Absicherung der vielfältigen Lebens- und Existenzrisiken über gute und maßgeschneiderte Angebote.

 

Interview: Julia Böhne

Foto: BCA

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