Infinus: Schaden größer als vermutet

Vom Skandal um die Infinus-Gruppe sind laut Bruno Kübler, Insolvenzverwalter der Holding Future Business (Fubus), rund 40.000 Anleger betroffen. Auch die Forderungen liegen mit rund einer Millarde Euro, deutlich höher, als ursprünglich angenommen.

Laut Insolvenzverwalter Kübler sind rund 40.000 Anleger von der Insolvenz der Infinus-Holding Fubus betroffen.

Zu Beginn des Infinus-Skandals waren die Ermittler der Staatsanwaltschaft Dresden von rund 25.000 betroffenen Anlegern und einer einer Schadenssumme von etwa 400 Millionen Euro ausgegangen. „Das Insolvenzverfahren über die Fubus-Gruppe ist in seiner Komplexität und wirtschaftlichen Bedeutung das vielleicht schwierigste Verfahren in meiner bisher fünfunddreißigjährigen Verwalterpraxis“, sagte Kübler anlässlich einer Pressekonferenz zur Eröffnung des Fubus-Insolvenzverfahrens am 1. April.

Kübler ist auch vorläufiger Insolvenzverwalter des Infinus-Haftungsdachs und verwaltet zudem das Privatinsolvenzverfahren von Jörg Biehl, dem persönlich haftenden Gesellschafter der Fubus (Verfahrenseröffnung voraussichtlich im Laufe des Monats April) sowie der Infinus PR & Marketing (Verfahren am 1. April eröffnet). Sein Kanzleipartner Dr. Franz-Ludwig Danko verwaltet die zum Fubus-Konzern gehörenden Infinus Financial Partner, Moritzburger Versicherungsmakler und Capital Business (alle Verfahren am 1. April eröffnet).

Anleger verlieren voraussichtlich 80 Prozent

Laut Kübler haben die Orderschuldverschreibungsgläubiger, die nach Zahl und Anlagevolumen größte Gläubigergruppe bilden, – ebenso wie eine geringe Zahl von sonstigen Gläubigern – gute Aussichten, am Ende des Verfahrens zumindest einen Teil ihrer Forderungen zurückzuerhalten. Sicher ist, dass dies aufgrund der fast beispiellosen Komplexität dieses Verfahrens einige Jahre dauern wird.

Die Gläubiger der Infinus-Holding Fubus werden laut Kübler wohl nur ein Fünftel ihres investierten Geldes zurückbekommen. „Zur Bedienung der Insolvenzforderungen im normalen Rang in Höhe von rund 684 Millionen Euro stehen rund 140 Millionen Euro zur Verfügung, was einer Quote von rund 20 Preozent entspricht“, so Kübler.

Sollten Genussrechtsgläubiger und Nachranggläubiger in Höhe von rund 103 Millionen Euro auch im normalen Rang zu befriedigen sein und die Insolvenzforderungen sich damit auf 787 Millionen Euro erhöhen, ergibt sich demnach zur Bedingung dieser Forderungen eine Quote von rund 18 Prozent. Die wichtigsten Informationen für Gläubiger hat Kübler auf der Gläubigerinformationsseite gesammelt. (jb)

Foto: Shutterstock

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