Hamburger Sparkasse kommt mit niedrigen Zinsen gut klar

Die niedrigen Zinsen werden nach Einschätzung der Hamburger Sparkasse (Haspa) auch weiterhin das Bild an den Kapitalmärkten bestimmen. „Das bedeutet die schleichende Enteignung all derer, die etwas anlegen und für das Alter vorsorgen“, sagte Haspa-Chef Dr. Harald Vogelsang am Montag in Hamburg.

Mit rund 200 Standorten und 5.000 Beschäftigten ist die Haspa das größte Kreditinstitut in der Metropolregion Hamburg.

„Wir glauben leider, dass sich an dieser Niedrigzinsphase in den nächsten Jahren nicht viel ändern wird.“ Die geplante europäische Einlagensicherung sei indirekt ein weiterer Griff in die Taschen der deutschen Sparer. „Wenn andere haften, werden Risiken leichter eingegangen“, sagte Vogelsang. Der Vorschlag der EU-Kommission zur Europäisierung der Einlagensicherung setze deshalb falsche Anreize.

Höherer Zinsüberschuss

Die Haspa selbst kommt mit den niedrigen Zinsen bislang jedoch ganz gut zurecht. Der Zinsüberschuss, die wichtigste Ertragsquelle der Bank, erhöhte sich im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf 745 Millionen Euro. Dabei hätten sich steigende Bestände im Kundengeschäft sowie Beteiligungserträge positiv ausgewirkt.

Die Einlagenseite der Bank wuchs um mehr als eine Milliarde Euro auf 31,6 Milliarden Euro, der Kreditbestand erhöhte sich um rund 700 Millionen auf 30,2 Milliarden Euro. Auch der Provisionsüberschuss legte um sechs Prozent auf rund 278 Millionen Euro zu. Viele Kunden hätte erkannt, dass ohne Aktien keine Rendite mehr erreichbar sei.

Steigende Nachfrage nach Baufinanzierungen

Die Haspa hat bereits rund 6.000 Flüchtlingen ein Konto eingerichtet, zunächst meistens auf Guthabenbasis. „Ich habe aber den Eindruck, dass wir die einzigen in Hamburg sind, die das machen“, sagte Vogelsang. „Und das finde ich nicht gut.“ Die Haspa habe zudem einem Flüchtling nach einem Praktikum einen Ausbildungsplatz angeboten.

Mit rund 200 Standorten und 5.000 Beschäftigten ist die Haspa das größte Kreditinstitut in der Metropolregion Hamburg. Dennoch sieht das Institut noch Wachstumschancen, zum Beispiel bei den kleinen und mittleren Unternehmen.

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Im Privatkundengeschäft habe vor allem die Nachfrage nach Baufinanzierungen kräftig angezogen und sei um rund ein Drittel höher als im Vorjahr ausgefallen. Mit einem Neugeschäft von drei Milliarden Euro habe die Haspa mehr als 13.000 Hamburgern zum Eigenheim verholfen. Auch im gewerblichen Bereich ist die Haspa der größte Immobilienfinanzierer in Hamburg und begleitet auf der Finanzierungsseite mehr als die Hälfte aller frei finanzierten Wohneinheiten.

Quelle: dpa-Afx

Foto: Haspa

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