„Robo-Advisors müssen einen echten Mehrwert bieten“

Cash.Online sprach mit Lars Reiner, Gründer und Geschäftsführer des Frankfurter Fintechs Ginmon, über die Funktionsweise von Ginmon, Unterschiede zu anderen Anbietern und die Zukunft der Robo-Advisors in Deutschland.

Lars Reiner Ginmon
Lars Reiner: „Unsere selbst entwickelte Portfoliotechnologie sorgt dafür, dass der Kunde jederzeit die optimale Portfolioallokation beibehält und immer mit den besten am Markt verfügbaren Anlagebausteinen ausgestattest ist.“

Cash.Online: Wie genau funktioniert Ginmon?

Reiner: Um von Ginmon Gebrauch machen zu können, führt der Nutzer zunächst ein kurzes Interview auf unserer Website, bestehend aus sieben Multiple-Choice-Fragen, durch. Dieses ordnet dem Kunden eine für ihn optimale Anlagestrategie zu. Entscheidet sich der Anleger für ein Investment, wird für ihn im zweiten Schritt automatisch ein Depot bei unserer Partnerbank (DAB Bank) eröffnet und das Geld in Abhängigkeit von der ermittelten Zielallokation investiert.

Nun kommt der Algorithmus ins Spiel. Aufgrund der unterschiedlichen Marktschwankungen zwischen und innerhalb der Anlageklassen, weicht das Portfolio regelmäßig von der optimalen Zielallokation ab. Diese Abweichungen werden von unserer Software erkannt und entsprechend angepasst. Das heißt, wenn sich ein Wert positiv entwickelt wird dieser abhängig von der Zielallokation verkauft und in die relativ niedriger bewerteten Werte investiert und vice versa.

Zusätzliche einmalige Einzahlungen oder monatliche Sparraten werden mithilfe des „Smart Rebalancing“ so angelegt, dass zwecks Steueroptimierung stets die niedrig bewerteten Werte aufgebaut werden. So ermöglichen wir eine laufende antizyklische und steuergünstige Optimierung des Portfolios, die langfristig die höchsten Renditen für den Kunden erwirtschaftet. Die Portfoliostruktur nutzt dabei die nachweisbaren Renditeprämien aus dem Dreifaktorenmodell des Nobelpreisträgers Prof. Eugene Fama.

Wie kam es zu der Idee, Ginmon zu entwickeln?

Als ehemaliger Vorstand des Goethe Investment Fund beschäftige ich mich schon seit 2008 intensiv mit dem Thema Portfolioverwaltung. Dort arbeitete ich wissenschaftlich fundierte Anlagekonzepte für das Stiftungsvermögen der Goethe-Universität Frankfurt am Main aus. Anschließend, mit meiner Tätigkeit bei der Deutschen Bank, häufte sich die Frage bei meinen Freunden und Bekannten nach einer professionellen Geldanlage.

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Mir fielen dabei zwei wesentliche Dinge auf: Erstens sah ich, dass sich das Portfoliomanagement vollständig automatisieren ließ und sich durch den Wegfall eines physischen Fondsmanagers deutliche Kostenersparnisse und damit Renditevorteile für den Anleger ergeben. Zweitens war bekannt, dass eine automatisierte Geldanlage, die komplett frei von Emotionen agiert, erheblich höhere Renditen für den Kunden erzielen kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die menschlichen Emotionen am Kapitalmarkt häufiger zu schlechten als zu guten Entscheidungen führen.

Seite zwei: „Ginmon ist für jeden Anleger geeignet

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