„Die Digitalisierung bietet viel Potenzial“

Dirk Bohsem, Leiter Marktmanagement beim Wieslocher Finanzdienstleister MLP, hat mit Cash.Online über Chancen und Herausforderungen für den Vertrieb 2017, die Auswirkungen des Wahlkampfes auf die Branche und die künftige Rolle von Insurtechs gesprochen.

Dirk-Bohsem-MLP
Dirk Bohsem: „Makler-Apps wie Clark, Getsafe oder Financefox können besonders bei komplexen Fragestellungen kein Ersatz für eine persönliche Beratung sein.“

Cash.Online: Welchen Einfluss wird der Wahlkampf 2017 auf die Branche haben?

Bohsem: Auch wenn einzelne Reformmaßnamen wie zum Beispiel der Ausbau der Riesterförderung in die richtige Richtung gehen, sollte die Politik aufpassen, die Bürger mit der Diskussion über die gesetzliche Rente nicht noch stärker zu verunsichern.

Vielmehr müssen die Bürger umfassend über ihre individuelle Altersabsicherung – über den aktuellen Stand und ihre Optionen – informiert werden, so dass sie noch stärker aktiv werden und die passenden Entscheidungen treffen können.

Wo sehen Sie die größten Chancen beziehungsweise Herausforderungen?

Herausforderung und Chance zugleich für unsere Berater ist die andauernde Niedrigzinsphase. Hier gilt es, dem Kunden die für ihn passenden Optionen aufzuzeigen – das sind – je nach Kundensituation – immer öfter Neue-Garantie-Produkte. Auch Immobilien können nach wie vor ein guter Baustein sein.

Die Digitalisierung bietet viel Potenzial. Damit sind nicht nur Kundenanforderungen die hybrider werden gemeint, sondern auch die Prozesse hinter der eigentlichen Beratung und Vermittlung. Dazu braucht es natürlich Erfahrung und die notwendige IT-Infrastruktur auf Anbieterseite.

Welchen Einfluss werden neue Marktteilnehmer wie der volldigitale Krankenversicherer „Ottonova“ und die Ergo-Tochter „Nexible“ auf den Vertrieb haben?

Ob solche Angebote für die Versicherten interessant sind, hängt maßgeblich von deren individueller Bereitschaft ab, persönliche Gesundheitsdaten gegen verminderte Beitragszahlungen einzutauschen sowie dem damit verbundenen Sparpotential.

Der MLP Gesundheitsreport 2016 hat gezeigt, dass derzeit nur 26 Prozent der Deutschen dazu bereit sind – vor allem aber jüngere Versicherte.

Seite zwei: „Apps sind kein Ersatz für eine persönliche Beratung

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