1. PE-Fonds von Hansa Treuhand

Das Hamburger Emissionshaus Hansa Treuhand wird in Kürze erstmals einen Fonds auf den Markt bringen, der nicht in die Schifffahrt investiert. Gemeinsam mit der Berenberg Private Capital GmbH, ebenfalls Hamburg, hat Hansa Treuhand den Fonds Private Equity Partners 1 konzipiert. Als weiterer Partner sitzt die in Bad Homburg ansässige Investmentberatungsgesellschaft Feri mit im Boot. Sie wird das Management des Dachfonds inklusive der Auswahl der Zielfonds übernehmen.

Geplant ist ein Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro, das je zu 50 Prozent von den beiden emittierenden Partnern vermarktet werden soll. Das Geld soll zu gleichen Teilen von je 40 bis 60 Prozent in Europa und Nordamerika investiert werden. Zudem ist eine Anlage von etwa zehn bis 20 Prozent der Mittel in anderen Regionen, insbesondere Asien, vorgesehen.

Der Schwerpunkt der Fondsinvestments soll mit 70 bis 90 Prozent auf Zielfonds mit Fokus im Buy-out-Geschäft liegen. Weitere zehn bis 30 Prozent werden in Venture-Capital-Investments fließen.

Hansa Treuhand betont vor allem die schlanke Kostenstruktur des Fonds. Während im Branchenschnitt nach Berechnungen des Unternehmens etwa 7,8 Prozent anfängliche und über einen Zeitraum von zehn Jahren 22,5 Prozent laufende Kosten anfallen, stehen beim Hansa Treuhand-Produkt anfangs lediglich sechs Prozent an. Die laufenden Kosten betragen über zehn Jahre 15,9 Prozent. Die anfängliche Investitionsquote von 94 Prozent soll nach Angaben des Initiators zudem durch Thesaurierung von Erträgen während der Laufzeit auf 100 Prozent gesteigert werden.

Inklusive der 25 Millionen Euro für den Private-Equity-Fonds will das Emissionshaus 2006 etwa 85 Millionen Euro Eigenkapital akquirieren. 60 bis 70 Millionen sind im Bereich Schiffsfonds geplant.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte Hansa Treuhand angesichts der Marktlage mit hohen Charterraten und hohen Schiffspreisen lediglich Eigenkapital in Höhe von 39 Millionen Euro platziert. Mit dem damit verbundenen Investitionsvolumen von etwa 90 Millionen Euro steigerte das Haus sein kumuliertes Investitionsvolumen auf rund 3,4 Milliarden Euro.

Freuen konnten sich im haussierenden Umfeld 2005 dagegen die Gesellschafter bestehender Hansa Treuhand-Fondsgesellschaften. Denn die gesamten Chartererlöse der Hansa Treuhand-Flotte erreichte mit plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 402 Millionen Euro einen Höchststand.

Folge: Das Unternehmen konnte mit durchschnittlich 10,4 Prozent auch deutlich mehr ausschütten als 2004. Insgesamt lagen die Ausschüttungen etwa 48 Prozent über dem prospektierten Wert von 73,5 Euro. Zudem wurden neben den planmäßigen Tilgungen in Höhe von 87 Millionen US-Dollar Sondertilgungen in Höhe von 71 Millionen US-Dollar geleistet. Die Hansa Treuhand-Flotte verfügt damit über einen Tilgungsvorsprung von durchschnittlich 1,7 Jahren.

Beim Blick in die Zukunft ist das Unternehmen trotz der tendenziell fallenden Charterraten ebenfalls optimistisch. Laut Unternehmenschef Hermann Ebel werden sich die Anleger auch in den Jahren 2006 und 2007 über zweistellige Auszahlungen freuen können. Der Grund für die Planungssicherheit: Die Hansa-Treuhand-Schiffe sind zum weitaus größten Teil mindestens bis einschließlich 2007 verchartert, die Einnahmen also ziemlich präzise vorhersagbar.

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