Filmbranche begrüßt Kabinettsbeschluss

Auf den Beschluss der Bundesregierung, die deutsche Filmwirtschaft ab 2007 für die Dauer der Legislaturperiode mit jährlich 60 Millionen Euro zu fördern, gibt es aus der Film- und Medienfondsbranche vorwiegend positive Reaktionen.

Robert Straßer, Vorsitzender des Bundesverbandes Privatkapital Film und Medien (BPFM), begrüßte laut Nachrichtenagentur ddp das Modell der Bundesregierung. Es bleibe jetzt allerdings abzuwarten, ob davon die erwarteten Impulse sowie die volkswirtschaftlichen Effekte wie neue Arbeitsplätze ausgingen.

?Wir hoffen, wie im Koalitionsvertrag zugesagt, dass die Bundesregierung weiterhin an der Umsetzung ihres Versprechen, dem deutschen Film Zugang zu privatem Kapital zu verschaffen, arbeitet?, sagte Straßer laut ddp. Ein solches Impulsmodell könne den jährlichen Zufluss von 200 Millionen Euro privaten Kapitals und mehr auslösen und dem deutschen Film eine echte internationale Wettbewerbsfähigkeit verschaffen, fügte er hinzu.

?Ich begrüße die Einführung des Anreizmodells?, sagt auch David Groenewold, Chef des Berliner Medienfondsanbeiters Promedium. ?Wichtig ist zunächst einmal, dass eine Lösung gefunden wurde, durch die die deutsche Filmwirtschaft im internationalen Vergleich wettbewerbsfähig wird.?

Laut Groenewold sollte bei der weiteren Entwicklung des Anreizmodells darauf Wert gelegt werden, dass auch ausgewählte TV-Produktionen in den Genuss der Subvention kommen. ?Denn gerade im TV-Bereich gibt es viele förderungswürdige Juwelen und zahlreiche Talente, die die Chance bekommen sollen, sich weiterzuentwickeln?, so der Experte. Als Beispiel nennt er Oliver Hirschbiegel („Der Untergang“), der sich vor seinen großen Erfolgen die „Sporen“ im TV-Geschäft verdient habe.

Auch Groenewold vermisst allerdings die Einbeziehung von Privatkapital, wie es bislang über Filmfonds in die Produktionen floss, ins Filmförderungskonzept.

Hintergrund: Mit der Verabschiedung des Haushaltsentwurfs 2007 hat die Bundesregierung am Mittwoch, den 5. Juli, auch einen von einer Arbeitsgruppe unter Leitung des Staatsministers Bernd Neumann erarbeiteten Entwurf zur Förderung des Filmstandortes Deutschland beschlossen.

Unter dem Titel ?Anreiz zur Stärkung der Filmproduktion in Deutschland? werden demnach ab 2007 für die Dauer der Legislaturperiode jährlich 60 Millionen Euro für ein neues Konzept zur Filmfinanzierung zur Verfügung gestellt. In Anlehnung an das seit April dieses Jahres eingeführte britische Modell erhalten Produzenten für die Herstellung eines Kinofilms eine Erstattung zwischen 15 und 20 Prozent der in Deutschland ausgegebenen Produktionskosten. Das Modell soll zum 1. Januar 2007 in Kraft gesetzt werden.

An der Neumann-Arbeitsgruppe waren Experten aus den verschiedenen Bereichen der Filmwirtschaft beteiligt. Das neue Modell wird darüber hinaus einmütig von allen Bundesländern begrüßt und unterstützt.

?Es ist ein großer Erfolg, dass wir gemeinsam mit der Filmbranche und der Unterstützung des Bundesfinanzministers so schnell zu einem überzeugenden Konzept gelangt sind?, kommentiert Neumann. ?Wir haben damit ein ehrgeiziges Vorhaben des Koalitionsvertrages umgesetzt. Damit werden für die deutsche Filmwirtschaft international wettbewerbsfähige, mit anderen EU-Ländern vergleichbare Bedingungen geschaffen.?

Das Modell wird mach Meinung der Regierung schnelle und unmittelbare Effekte bei deutschen Produzenten und Studios bewirken. Zudem soll Deutschland als Produktionsstandort auch für internationale Großproduktionen attraktiver werden.

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