Fondsinitiator im Visier der Staatsanwaltschaft

Die Dortmunder Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Georg Recker, Geschäftsführer der Dubai 1000 Verwaltung GmbH, Hamm, und Initiator des Dubai 1000 Hotel-Fonds, wegen des Verdachtes des Betruges.
?Im Kern geht es um die Fragen, ob und inwieweit ein Baufortschritt bei der Hotelanlage erkennbar ist und wie die eingesammelten Anlegergelder verwendet wurden?, bestätigte Oberstaatsanwältin Dr. Ina Holznagel auf Nachfrage von cash-online.

Im Jahr 2005 hatte Recker den Vertrieb seines ersten geschlossenen Fonds mit einem Volumen von 142 Millionen Euro gestartet. Der Dubai 1000 Hotel-Fonds sollte den Bau eines 1.000-Zimmer-Hotels im Emirat finanzieren. Anleger konnten sich ab 10.000 Euro beteiligen und sollten jährliche Ausschüttungen zwischen neun und zwölf Prozent der Einlage erhalten. Das Vier-Sterne-Hotel sollte im Juli 2007 bezugsfertig sein.

Rechtsanwalt Jens-Peter Gieschen von der Bremer Kanzlei KWAG vertritt nach eigenen Angaben zwölf Anleger des Dubai 1000 Hotel-Fonds und hat für seine Mandanten Strafanzeige wegen Betruges gegen Recker gestellt. ?Ich war selbst im Februar 2008 vor Ort und konnte keinen Fortschritt der Bautätigkeit gegenüber den vom Manager-Magazin im September 2007 veröffentlichten Fotos erkennen. Allerdings ist ein Zaun als Sichtschutz um die Baugrube gezogen und Wachpersonal aufgestellt worden?, sagt Gieschen gegenüber cash-online. Zudem hätten einheimische Bauunternehmer dem Rechtsanwalt gegenüber bestätigt, dass schon der äußere Anschein der Baustelle nicht den Vorgaben der Behörden Dubais entspreche.

Noch im November 2006 war die Platzierung des Fonds auf der Website der Unternehmensgruppe vermeldet worden. Auf Anfrage der Cash.-Redaktionbestätigte Recker telefonisch, das Eigenkapital in Höhe von 142 Millionen Euro sei eingeworben worden und die Bauarbeiten an dem Hotel lägen im Plan. Der Aufforderung, diese Angaben schriftlich zu bestätigen, kam Recker allerdings nicht nach. Wie Gieschen mitteilt, würden dennoch bis heute Fondszeichner akquiriert.

Nach Kenntnis des Rechtsanwaltes halte sich der Chef der Unternehmensgruppe seit geraumer Zeit in Dubai auf. ?Ich habe mir mehrere Handy-Nummern besorgt, die Herrn Recker zugeschrieben werden, allerdings wurde keiner meiner Anrufe beantwortet?, so Gieschen weiter. Auch die Büroräume in Hamm seien nahezu verwaist. Von ehemals 40 Angestellten hielten derzeit drei die Stellung.

Die cash-online-Redaktion konnte lediglich eine Mitarbeiterin der Reise- und Eventagentur Travel Dubai AG in Hamm erreichen, ein früheres Tochterunternehmen der Unternehmensgruppe Recke, deren Geschäftsführer am Tag der Anfrage nicht mehr zu sprechen sei. Herr Recker sei ebenfalls nicht erreichbar, im übrigen wolle sie sich nicht äußern. (af/sl)

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