Fondshaus Hamburg rudert zurück

Der Hamburger Initiator stellt den Vertrieb des Schiffsfonds FHH Fonds Nr. 38 knapp zehn Monate nach dem Platzierungsstart wieder ein. Seit Juli 2008 hätten sich rund 120 Anleger an der Offerte mit rund vier Millionen Euro beteiligt, die nun ihre Einlagen inklusive Agio nebst fünf Prozent Zinsen für 2009 erhalten sollen. Bereits Ende November 2008 hatte das Fondsmanagement bekannt gegeben, ein Abrufdarlehen der zum Gesellschafterkreis zählenden Reederei Ahrenkiel in Höhe von 15 Millionen US-Dollar in Anspruch nehmen zu müssen und auf einen Teil der eigenen Vergütung zu verzichten(cash-online berichtete hier), um die Ausschüttungsprognosen einhalten zu können.

Für das Jahr 2008 konnte der Fonds Initiatorenangaben zufolge dadurch eine Auszahlung von sieben Prozent plus drei Prozent Bonus auf das gezeichnete Eigenkapital an die Anleger leisten. „Angesichts der andauernden Situation an den Chartermärkten hätte das Maßnahmenpaket vermutlich nicht über das Jahr 2009 hinaus ausgereicht, um die prospektgemäße Ausschüttung leisten zu können“, erklärt Jens Brandis, Geschäftsführer für den Bereich Schiffe bei Fondshaus Hamburg.

Das Beteiligungsangebot wollte in die beiden Containerschiffe MS „Antofagasta“ und MS „Johannesburg“ sowie den Autotransporter MS „Montreal“ investieren. Das Johannesburg ließ sich jedoch nicht verchartern und brachte den Fonds so einnahmeseitig in eine Schieflage. Das Containerschiff und der Autotransporter sollen künftig als Reedereischiffe betrieben werden. Das MS „Antofagasta“ wird nach Mitteilung des Emissionshauses als neuer Schiffsfonds FHH Fonds Nr. 40 im Juni 2009 in den Vertrieb gehen. Das 2.900 TEU-Schiff ist seit seiner Ablieferung im März 2008 für fünf Jahre zu einer Tagescharter von 22.550 US-Dollar an MØller Maersk fest verchartert. Bleibt abzuwarten, ob der Fonds ohne Hilfspaket des Gesellschafterkreises auskommt. (af)

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