Institutionelle Investoren sollen Initiatoren retten

Zudem funktioniert die Ausweichstrategie längst nicht für jedes Anlagegut. Studien des Solarfondsanbieters Voigt & Collegen und der CommerzReal kommen zu dem übereinstimmenden Ergebnis, dass sich Versicherungen und Pensionskassen lieber auf immobile Assets konzentrieren. Wohn- und Bürohäuser, Einzelhandelsobjekte und „seit Kurzem“ immer öfter auch Fotovoltaikanlagen stehen bei den Wunschassets ganz oben.
Derzeit versucht die KGAL, ihren bei den Privatkunden recht erfolgreichen Waldfonds bei institutionellen Investoren anzubieten. Angestrebt werde ein Fondsvolumen von bis zu 250 Millionen Euro, finanziert ausschließlich über Eigenkapital der Investoren bei einer Mindesteinlage von fünf Millionen Euro.

Weichkostenquote ist zu senken

Die Commerz Real erschließt sich über einen Infrastrukturfonds weitere institutionelle Investoren. Nach dem Kauf von fast 75 Prozent des Übertragungsnetzbetreibers Amprion vom bisherigen Eigentümer RWE gehört das größte deutsche Stromnetz nun Versicherungen wie Munich Re, Ergo, Swiss Life, Talanx und ärztlichen Versorgungswerken. „Wir möchten unser Angebot an Anlageprodukten für institutionelle Investoren ausbauen“, bestätigt CommerzReal-Vorstand Erich Seeger. Solche Assets sind seit dem Ausbruch der Krise gefragt, weil sich die Anleger davon stabile Einnahmen und einen Schutz vor einer möglichen Inflation versprechen. Dagegen spielen Flugzeuge oder Schiffe jenseits der Family Offices kaum eine Rolle.

Eine kurzfristige Strategie, um die momentane Absatzflaute zu überbrücken, ist der Schwenk auf institutionelle Abnehmer also nicht. Dazu ist die Kapitaldecke der meisten Initiatoren zu dünn. Hohe Weichkosten schon bei der Auflegung, wie bei Publikumsfonds üblich, akzeptieren die Profianleger nicht. Stattdessen gestehen sie den Initiatoren eine höhere laufende Vergütung für die Verwaltung des Assets zu. „Diese Durststrecke muss man überwinden“, sagt Göbel.

Seite 5: Institutionelle sind langfristiger Trend

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