VGF-Platzierungszahlen: Zuwachs statt Schrumpfung

Die Löwer-Kolumne

Für schlechte Stimmung im Markt der geschlossenen Fonds sorgen derzeit die Platzierungsergebnisse des ersten Quartals 2011, die der Branchenverband VGF bei seinen Mitgliedern erhoben hat. Es lohnt sich jedoch, etwas genauer hinzuschauen.

Cash-Kolumnist Stefan Löwer
Cash-Kolumnist Stefan Löwer

Die Botschaft, die auf den ersten Blick hängen bleibt: Das platzierte Eigenkapital ist im Vergleich mit den ersten drei Monaten des Vorjahres nochmals um acht Prozent zurückgegangen. Die Krise nimmt kein Ende.

Tatsächlich indes wurden mit Publikumsfonds zehn Prozent mehr platziert als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist ausschließlich auf das Geschäft mit institutionellen Investoren zurückzuführen, das um 73 Prozent einbrach. Das bei Privatanlegern akquirierte Kapital stieg hingegen von 689 auf 755 Millionen Euro. Nur das ist für den Vertrieb und das Gros der Initiatoren relevant.

Die Verteilung des institutionellen Geschäfts auf die einzelnen Quartale scheint ohnehin eher zufällig zu sein. Jedenfalls weist die VGF-Statistik für 2010 in diesem Bereich Quartalswerte zwischen 22 Millionen Euro (Q3) und 253 Millionen Euro (Q4) aus. Gegenüber dem jeweiligen Vorquartal entsprach das einem Einbruch um mehr als 90 Prozent bzw. einem Anstieg um über 1.000 Prozent – wenig aussagekräftig.

Ohne Zweifel zählt die Konzeption von Angeboten für institutionelle Anleger und deren Platzierung zur Initiatoren-Leistung und gehört damit in die Statistik des Anbieterverbands. Angesichts der starken Schwankungen ist jedoch fraglich, ob dieser Bereich auch in der quartalsweisen Abrechnung sinnvoll aufgehoben ist und vor allem, ob er in den Markttrend einbezogen werden sollte.

Seite 2: Auch EK-Erhöhungen für Bestandsfonds verzerren das Bild

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