BDEW: 23 Prozent des hiesigen Stroms kamen 2012 aus erneuerbaren Quellen

Der Anteil der erneuerbaren Energien wird Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge bis zum Jahresende mit rund 23 Prozent zur Stromerzeugung in Deutschland beitragen. Gegenüber dem Jahr 2011 ist das ein Plus um drei Prozent.

Verbandsangaben zufolge sei es zu starken Veränderungen bei der Nutzung von Brennstoffen in der Stromerzeugung gekommen: In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken um 14 Prozent zurückgegangen, teilte der BDEW mit.

„Diese Entwicklung beim Einsatz von Gaskraftwerken verdeutlicht nun mit Zahlen die kritische wirtschaftliche Situation, in der sich gegenwärtig Betreiber von Gaskraftwerken befinden. Wir weisen seit Monaten auf die immer schwierigere Situation für die effizienten und klimafreundlichen Gaskraftwerke hin“, erklärt Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Nach einer Studie des Branchenverbandes wird dieser Trend anhalten und der Einsatz von konventionellen Kraftwerken im Jahr 2020 im Vergleich zu heute nur noch rund 60 Prozent betragen. Müller: „Aktuelle Gründe für diese Entwicklungen sind sowohl der zunehmende Einsatz von Erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung insbesondere von Photovoltaik-Anlagen, als auch die weiterhin bestehende Differenz zwischen Kohle- und Gaspreisen.“ Dies sorge dafür, dass zunehmend Gaskraftwerke aus der Merit Order, also der Reihenfolge der Kraftwerkseinsätze nach Wirtschaftlichkeit, gedrängt würden.

Den vorläufigen Zahlen des BDEW zufolge verteilte sich der Strommix in 2012 wie folgt auf die erneuerbaren Energien: Erfolgreichste erneuerbare Energiequelle im Strommix war erneut der Wind mit einer geschätzten Jahresproduktion von rund 45 Milliarden Kilowattstunden (kWh) (2011: 48,9). Fotovoltaik-Anlagen werden ihren Anteil bei der Stromerzeugung auf voraussichtlich rund 28,5 Milliarden kWh (2011: 19,3) steigern können. Der Zubau der Photovoltaik-Anlagen betrug nach Angaben der Bundesnetzagentur zwischen Januar und Oktober 2012 rund 6.800 Megawatt; im Gesamtjahr 2011 waren es 7.500 MW. Wasserkraftanlagen werden in Summe etwa 20,5 Milliarden kWh Strom (2011: 17,7) erzeugen, so der BDEW. In Prozentangaben ergibt sich bei einem voraussichtlichen Brutto-Inlandsstromverbrauch 2012 von 594 Milliarden kWh in Deutschland folgende Aufteilung bei den Erneuerbaren Energien: Wind acht Prozent, Biomasse sechs Prozent, Photovoltaik fünf Prozent, Wasserkraft drei Prozent und biogene Abfälle ein Prozent. (af)

Foto: Shutterstock

 

 

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