FHH-Report offenbart düstere Lage auf den Schifffahrtsmärkten

An den Tankschiffsmärkten waren 2011 kaum Nachfragesteigerungen zu verzeichnen. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) ist der Erdölbedarf 2011 um lediglich 0,8 Prozent auf 89,0 Millionen Barrel/Tag gestiegen und blieb damit hinter den ursprünglichen Erwartungen (89,3 Millionen Barrel/Tag) zurück. „Ein deutlich dynamischeres Wachstum ist dagegen auf der Angebotsseite zu verzeichnen“, sagt Staats. Allein im zweiten Halbjahr 2011 sei die Flotte der Tankschiffe mit mehr als 30.000 tdw um 2,5 Prozent gewachsen. „Im Jahresverlauf lag das Flottenwachstum damit bei 5,3 Prozent.“

„In Folge der wachsenden Schere zwischen Angebots- und Nachfrageentwicklung sind die Einjahrescharterraten in allen Größensegmenten gesunken und erreichten fast ausnahmslos den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Im Schnitt lagen sie um 41 Prozent unter dem Fünfjahresmittelwert“, bewertet Niefünd die Entwicklung der Charterraten. Bei den VLCCs gaben die Einjahresraten in der zweiten Jahreshälfte 2011 gegenüber den Juniwerten durchschnittlich um 27 Prozent nach, so dass im Dezember noch durchschnittlich 19.000 USD/Tag vereinnahmt werden konnten. Einen vergleichsweise moderaten Rückgang von 4,2 Prozent auf 13.650 USD/Tag gab es bei den Produktentankern bis 47.000 tdw.

Eine Entspannung der Lage im Tankschiffssegment ist in den kommenden zwölf Monaten nach Auffassung von Staats und Niefünd nicht zu erwarten. „Der weltweite Rohölbedarf wird auch 2012 nur minimal wachsen“, sagt Niefünd. Aktuell geht die IEA von einem Plus von 1,4 Prozent auf dann 90,3 Millionen Barrel/Tag aus. Nach den von Clarkson Research erwarteten Ablieferungen wird die Kapazität der Tankschiffsflotte im gleichen Zeitraum um 10,7 Prozent anwachsen. (af)

Grafiken: Fondshaus Hamburg

Foto: Cash.

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