Private Equity: „Kein Gießkannenansatz“

Cash.: Sie haben für das zweite Quartal Ihren vierten Fonds angekündigt. Wird es konzeptionelle Anpassungen geben?

Ragotzky: Nein, denn wir sind mit unserem Konzept, mittels ratierlich fließender Anlegermittel direkt in Unternehmen zu investieren, ethische Beteiligungskriterien anzulegen und den Sicherheitsaspekt durch sorgfältigste Auswahl der Investitionsziele sowie einer eigenständigen Absicherungskomponente in Vordergrund zu stellen, bislang sehr gut gefahren. Ansonsten passen wir natürlich die Prospektierung des neuen Fonds an neue Erkenntnisse und Erfordernisse an.

Cash.: Wird es auch eine Leistungsbilanz Ihres Emissionshauses geben?

Ragotzky: Sicherlich bringen wir eine Leistungsbilanz als Bestandteil des Prospekts. Ob wir diese separat veröffentlichen, prüfen wir derzeit noch. Allerdings wird diese aufgrund unserer vergleichsweise kurzen Unternehmenshistorie noch nicht allzu umfangreich sein, dennoch einen guten Einblick in die Entwicklung unserer Zielunternehmen geben können.

Cash.: Durch die Ratenspareinlagen gehen Ihnen die Anlegergelder nach und nach zu. Gut die Hälfte davon fließt in den Versicherungsbaustein. Die Fondskosten wollen ebenfalls gedeckt sein. Wie lassen sich trotzdem branchenadäquate Investitionssummen und attraktive Renditen realisieren?

Ragotzky: Bis auf die Vertriebskosten werden circa 90 Prozent der Fondskosten der Fondsgesellschaft solange gestundet bis ausreichend Liquidität vorhanden ist, so dass die Investitionsfähigkeit gewährleistet ist. Das Prinzip lautet: Investitionen vor Kostentilgung. Im Regelfall verfügt ein Fonds nach einem Jahr Platzierungsdauer über einen siebenstelligen Liquiditätsstand, der ausschließlich PE-Investitionen zur Verfügung steht. Aufgrund der Tatsache, dass in der Regel Investitionen von mehreren unserer Fonds getragen werden, kann ein neuer Fonds bereits mit einer kleineren Summe auch schon relativ früh investieren. Dies war zum Beispiel bei unserem dritten Fonds der Fall, der sich nach wenigen Monaten Platzierungszeit an FRT mitbeteiligt hat. In der Regel beteiligen sich die Fondsgesellschaften gemeinsam mit circa 20 bis 25 Prozent an einem Zielunternehmen. Der kontinuierliche Fluss der Anlegermittel hat aus unserer Sicht sogar viele Vorteile. So können wir stetig über verschiedene Wirtschaftszyklen hinweg investieren. Für die Anleger erachten wir inklusive der Absicherung acht bis zehn Prozent jährlich als realistisch.

Cash.: Sie führen über Ihr Konzept dem Versicherer nicht unerhebliche Mittel zu und erhalten dafür Provision. Wohin fließen diese Gelder?

Ragotzky: Das ist so und das ist auch prospektiert. Diese Provision geben wir allerdings an unseren Vertrieb weiter, was zu einer Senkung der Gesamtkosten führt.

Interview: Thomas Eilrich

Foto: Gerhard Blank

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