„Sinnvolle Ergänzung“

Unter dem Dach der Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) Hamburg Asset Management HAM GmbH bündeln die Hesse Newman Capital AG und die HEH Hamburger EmissionsHaus GmbH & Cie. KG künftig ihre Aktivitäten.

Hesse Newman-Vorstand und HAM-Geschäftsführer Marc Drießen spricht mit Cash. über die Tragweite der Kooperation und wann die ersten Produkte auf den Markt kommen.

Marc Drießen, Vorstand, Hesse Newman Capital

Wieso haben Sie sich beim Schritt in die neue KAGB-Welt für die Auflegung einer gemeinsamen KVG entschieden?

Drießen: Wir finden, HEH und Hesse Newman passen gut zueinander. Als Spezialisten in unseren Assetklassen haben wir uns durch eine gute Performance einen Namen gemacht. So wie alle Flugzeugfonds von HEH haben alle unsere geschlossenen Immobilienfonds bisher zu 100 Prozent prospektgemäß ausgezahlt.

Warum haben Sie darüber hinaus auch die Vertriebsaktivitäten beider Häuser gebündelt? Wie viele Mitarbeiter sind dort angesiedelt?

Auch hier ergänzen sich unsere Häuser optimal. Unsere Produkte und auch die Vertriebspartnerkreise sind komplementär. Eine gute Basis für eine noch bessere Marktdurchdringung. Zukünftig werden unsere dann zusammen sieben Mitarbeiter im Vertrieb unter einem Dach – der neuen HHCP Hamburg Capital Partners – arbeiten und gemeinsam Produkte beider Häuser anbieten.

Wann ist voraussichtlich mit einer Zulassung Ihrer KVG zu rechnen?

Da der Prozess nach der Einreichung nicht mehr in unserer Hand liegt und es keine Erfahrungswerte gibt, lässt sich das aus heutiger Sicht leider nicht verlässlich einschätzen.

Wann und in welchen Bereichen planen Sie die ersten AIFs auf den Markt zu bringen?

Derzeit platzieren wir noch die Fonds Hesse Newman Classic Value vier und acht. HEH bereitet gerade einen neuen Flugzeugfonds vor. Beides fällt unter die Übergangsregelung. Danach werden wir voraussichtlich mit neuen Fonds antreten.

Welche Strategie gibt es für die Bereiche von Hesse Newman Capital und HEH Hamburger Emissionshaus, die nicht unter die gemeinsame KVG fallen?

Das Asset Management sowie die Anlegerbetreuung der Häuser bleiben getrennt erhalten – genauso wie die jeweilige Marke. So bündeln wir die Kräfte, wo ein Zusammengehen sinnvoll ist, und erhalten gleichzeitig die Unternehmens- und Produktstrategie der beiden Häuser eigenständig.

Welches Potenzial sehen Sie generell für die früheren Anbieter geschlossener Fonds in der neuen KAGB-Welt?

Der Gesetzgeber hat am 22. Juli eine Zeitenwende für unsere Branche eingeläutet: Das neue KAGB (Kapitalanlagegesetzbuch) stellt deutlich strengere Regeln und Anforderungen an Anbieter, Fondsmanager und ihre Produktkommunikation. Das schafft noch mehr Transparenz. Sachwertbeteiligungen sind nunmehr als voll reguliertes und beaufsichtigtes Produkt auf Augenhöhe mit offenen Fonds und anderen Finanzinstrumenten.

Darin liegt eine große Chance. Leichter wird es jedoch nicht für uns. Die Regulierung macht unser Geschäft aufwändiger und auch kostenintensiver. Eine Kooperation ist daher hier für uns die naheliegende Entscheidung gewesen. Vor allem sind wir überzeugt, dass unsere Kooperation mit HEH zusätzliche Absatzchancen birgt.

Interview: Markus Hofelich

Foto: Hesse Newman Capital AG

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