Wohnimmobilien: Junge Menschen bevorzugen „Schwarmstädte“

Junge Menschen in Deutschland konzentrieren sich laut einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) weit stärker auf bestimmte Städte als in früheren Jahren. Dieser Trend müsse bei der Altersvorsorge mit Wohnimmobilien berücksichtigt werden, so das DIA.

Der Anteil der 20- bis 35-Jährigen lag 2011 in 18 Städten mehr als 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt – 2010 war dies nur in vier Städten der Fall.

Laut der Studie lag der Anteil der 20- bis 35-Jährigen im Jahr 2011 bereits in 18 Städten mehr als 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt: Karlsruhe, Erlangen, Bayreuth, Regensburg, Darmstadt, Leipzig, Flensburg, Rostock, München, Kiel, Dresden, Freiburg, Münster, Mainz, Trier, Jena, Heidelberg und Würzburg – elf Jahre zuvor traf dies nur auf Münster, Würzburg, Heidelberg und Freiburg zu. Die 18 Städte weisen nach DIA-Angaben gleichzeitig stark steigende Mieten auf.

Werden veränderte Trends in der Binnen­wanderung, wie etwa das „Schwarmverhalten“ junger Erwachsener, nicht erkannt, erfolgten Investition unter Umständen in einer Region, die von Abwanderung gekennzeichnet sei, mahnt das DIA. Dies führe zu sinkenden Mieterträgen und Wertverlusten der Immobilie.

Wanderungsintensität hat zugenommen

„Im Jahr 2000 wohnten erst fünf Prozent der jungen Erwachsenen in den sogenannten Schwarmstädten. Das sind Städte mit einem weit überdurchschnittlichen Anteil 20- bis 35-Jähriger. Im Jahr 2011 waren es dagegen bereits 25 Prozent“, sagt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Dabei habe sich der Anteil der Kreise mit über- beziehungsweise unterdurchschnittlichem Anteil junger Erwachsener in dieser Zeit nicht verändert. Was sich verändert habe, so Morgenstern, sei die Stärke der Unterschiede. Das deute daraufhin, dass die Wanderungsintensität zugenommen habe, also der Anteil der Jungen, die ihre Heimat verlassen, zunehme, erklärt der DIA-Experte.

Sollte diese Entwicklung anhalten und sich die jungen Menschen nachhaltig in einer bestimmten Anzahl von Städten konzentrieren, bliebe dies nicht folgenlos für die regionalen Unterschiede bei den Geburtenraten, konstatiert die Studie. Die Bevölkerung wäre dann langfristig noch viel ungleicher verteilt, als derzeit schon prognostiziert. Im Ergebnis würden auch die Mieten und Preise in den Schwarmstädten stärker ansteigen beziehungsweise wäre die Neubaunachfrage dort entsprechend höher als in den Prognosen, argumentiert das DIA. Das schlage sich auf die Ergebnisse nieder, die mit Immobilien zur Altersvorsorge erzielt werden könnten. (lk)

Foto: Shutterstock

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