„Speichertechnologien gewinnen an Bedeutung“

Biogasanlagen wurden von der Novellierung besonders hart getroffen. Ist auf absehbare Zeit mit neuen Biogasfonds zu rechnen?

Eine Wirtschaftlichkeit für Neuanlagen ab 2015 ist nicht mehr gegeben. Biomethananlagen, die das Biogas veredeln und ins Gasnetz einspeisen, kommt hier eine Ausnahmestellung zu.

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Sie sind dann wirtschaftlich zu betreiben, wenn sichergestellt ist, dass das Biomethan an Betreiber von Blockheizkraftwerken geliefert wird, die bis Mitte beziehungsweise Ende des Jahres 2014 ihre Anlagen in Betrieb genommen beziehungsweise umgestellt haben. Insofern ist nicht mit einer großen Anzahl von neuen Biogasfonds zu rechnen, allenfalls mit Beteiligungen, die Biomethananlagen finanzieren.

Wo werden welche Techniken als Anlagekonzept eine Zukunft haben?

Ich rechne damit, dass besonders die Anlagentechniken eine Zukunft haben, die bedarfsgerecht Strom beziehungsweise Wärme zur Verfügung stellen können. Dies sind Blockheizkraftwerke, die mit Gas beziehungsweise Biomethan betrieben werden.

Darüber hinaus könnte ich mir vorstellen, dass Speichertechnologien in Zukunft an Bedeutung gewinnen, um Strom aus Fotovoltaik- und Windenergieanlagen zwischenzuspeichern und bedarfsgerecht wieder zur Verfügung zu stellen.

Wie wirkt sich die EEG-Novelle auf neue Bürgerbeteiligungen und Genossenschaften aus?

Die Asset-Vielfalt innerhalb der Bürgerbeteiligungen und Genossenschaften nimmt ab, zumindest bei den Vorhaben, die auf EEG-Erlöse setzen. Neben der EEG-Novelle wirken sich die Vorgaben des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) hinderlich auf die Neukonzeption aus.

Wie schnell wird sich der Bereich Windbeteiligungen von den Folgen des Prokon- Skandals erholen?

Windenergie ist aufgrund der vergleichsweise niedrigen Herstellungskosten eine der attraktivsten Energieformen. Initiatoren von Windkraftbeteiligen können mit guter Anlagenperformance und Transparenz punkten, unabhängig von der rechtlichen Ausgestaltung des Beteiligungsangebots. Die Prokon-spezifischen Ursachen sind nicht auf andere Beteiligungen oder Anbieter übertragbar.

Interview: Kim Brodtmann

Foto: Greenvalue

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