Immobilienskandal: 80 Beschuldigte

Der Korruptionsskandal in der Frankfurter Immobilienbranche weitet sich aus. Der zuständige Oberstaatsanwalt Wolfgang Schaupensteiner erläuterte anlässliche einer Pressekonferenz am 21. Januar 2005, dass aktuell gegen 80 Beschuldigte ermittelt werde, unter ihnen Fondsmanager, Architekten, Projektentwickler und Makler. Insgesamt seien Sach- und Geldzuwendungen in Höhe von 15 bis 20 Millionen Euro geflossen. Bundesweit seien bislang rund 85 Objekte untersucht worden. Die Ermittlungen erstreckten sich jedoch über Deutschland hinaus bis nach Österreich, Luxemburg, die Schweiz, Belgien und die Niederlande.

Nach Aussage von Schaupensteiner seien Schmiergeldzahlungen oft als fingierte Rechnungen für ?Beratungsleistungen? getarnt worden. Durch die Ausweisung dieser Leistungen als Verlustvorträge seien Steuern in Höhe von rund zehn Millionen Euro hinterzogen worden. Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Vorwürfe gegen Hans-Günter Seckerdieck, einen ehemaligen Geschäftsführer der DB Real Estate in Eschborn, sowie gegen Michael Koch, bis Ende August 2004 Geschäftsführer der Frankfurter Deka Immobilien Investment. In beiden Unternehmen führt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, Bonn/Frankfurt, derzeit Sonderprüfungen durch.

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