Gewerbeimmobilien: Europa trotzt der Subprime-Krise

Die Direktinvestitionen in europäische Gewerbeimmobilien erreichten in 2007 insgesamt 244,1 Milliarden Euro, das sind vier Prozent weniger als in 2006.

Das Volumen in Kontinentaleuropa legte im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 173 Milliarden Euro zu. Lediglich Großbritannien stellt einen Sonderfall dar, hier sank das Volumen um 22 Prozent auf 71 Milliarden Euro. Das sind die zentralen Ergebnisse des jüngsten European Capital Market Bulletin, einer Marktstudie der internationalen Immobilienberatungsgesellschaft Jones Lang LaSalle (JLL), mit deutscher Niederlassung in Frankfurt.

Trotz im Rahmen der weltweiten Finanzmarkt-Krise gestiegener Kosten und geringerer Verfügbarkeit von Krediten erreichten einige Länder wie Belgien, Deutschland, Frankreich und Spanien neue Rekordvolumina. Im deutschen Markt nahm das Transaktionsvolumen mit rund 55 Milliarden Euro binnen Jahresfrist um elf Prozent zu (cash-online berichtete hier). Allerdings erwartet JLL-CEO Tony Horrell Anpassungen: ?Keine Frage, das Kapital wird weiter in die europäischen Immobilienmärkte fließen, aber wegen des gesunkenen Vertrauens und angesichts der Preiskorrekturen und niedrigerer Erträge zögerlicher. Während der britische Markt eine schnelle Preiskorrektur erfahren hat und 2008 wieder Ziel vieler Investoren werden dürfte, bewegen sich in Kontinentaleuropa die Preiserwartungen auf Verkäufer undKäuferseite immer noch nicht auf einer Linie.?

Den JLL-Experten zufolge hat sich der Transaktionsprozess im letzten Jahr europaweit verändert: Ein schmaleres Investorenspektrum und abnehmende Transaktionsgrößen gehen mit verzögerten Abschlüssen einher.

Nigel Roberts, Leiter des European Research bei JLL, erwartet für das Gesamtjahr 2008 einen Rückgang des europäischen Transaktionsvolumens um 25 Prozent. Allerdings werde es in der zweiten Jahreshälfte gelingen, den negativen Trend aufzuhalten, es komme wieder zu mehr Klarheit bei den Preisen und damit kehre das Vertrauen in den Markt zurück. Der Experte erwartet, dass der Anpassungsprozess in den beiden Schlussquartalen abgeschlossen sein und es in Folge dessen wieder zu aktiverem Handel kommen wird. (hb)

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