J.C. Flowers: Rückzug aus Deutschland

Nach seinen Investment-Flops bei HSH Nordbank und Hypo Real Estate (HRE) packt US-Finanzinvestor JC Flowers seine Koffer und zieht sich aus Deutschland zurück.

Das Hamburger Büro von Flowers werde geschlossen, die bestehenden Beteiligungen in Deutschland sollen künftig von London und New York verwaltet werden, wie es bei der HSH Nordbank bereits der Fall ist, teilte Flowers am Montag in München mit. Neuinvestitionen in Deutschland seien auf absehbare Zeit kein Thema.

Die Flowers-Deutschland-Chefin Renate Krümmer beende mit Wirkung zum Ende März auf eigenen Wunsch ihre Tätigkeit und lege zugleich ihr Aufsichtsratsmandat bei der HRE nieder. Ein Nachfolger für sie im Kontrollgremium sei noch nicht bestimmt worden. Flowers hält im Verbund mit der Beteiligungsgesellschaft Grove rund 24 Prozent an dem krisengeschüttelten Immobilienfinanzierer und verfügt bisher über insgesamt drei Aufsichtsratssitze.

Mit seinen Beteiligungen hierzulande griff Flowers bislang gründlich daneben: Für die HRE zahlte er Mitte vergangenen Jahres 22,50 Euro je Aktie. Zuletzt war das Papier gerade noch einen Euro wert. Im Zuge der vom Bund angestrebten Verstaatlichung der Immobilienbank droht dem Investor nun auch noch die Enteignung.

Bei der HSH Nordbank war Flowers vor drei Jahren als erster Privatinvestor in großem Stil bei einer Landesbank eingestiegen und hatte das Ziel, sie an die Börse zu bringen. Durch die Finanzkrise rissen bei der HSH Nordbank aber immer tiefere Löcher auf, nach einem Verlust von 2,8 Milliarden Euro braucht das Institut nun drei Milliarden Euro frisches Kapital zum Überleben. Ein Börsengang ist in unerreichbare Ferne gerückt. (hb)

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