RICS: Mietpreiserwartungen erreichen neuen Tiefststand

Die Erwartungen der Immobilienexperten für die Mietpreise in Europa haben sich trotz des leicht verbesserten wirtschaftlichen Umfelds zuletzt weiter verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Global Property Surveys“ (GPS) der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS).

Der internationale Berufsverband für Immobilienfachleute verzeichnet für das zweite Quartal die stärksten Rückgänge bei den Mietpreisen für gewerbliche Immobilien seit der Einführung des GPS vor fünf Jahren. Am stärksten betroffen sind die Immobilienmärkte in Singapur, der Ukraine und Spanien.

Deutschland zählt zu den positiven Ausnahmen

Bei den Erwartungswerten der Experten ist Europa die Region der entwickelten Welt, in der der Pessimismus hinsichtlich der zukünftigen Mietpreisentwicklung am größten ist. Das gilt besonders für die Märkte in Spanien, Irland und Skandinavien. Ähnlich negativ sind die Erwartungen für den nordamerikanischen Gewerbeimmobilienmarkt.

Indessen schrumpften die Kapitalwerte von Immobilien in den meisten Teilen der Welt weiter zusammen. Synchron zu den Mietpreisentwicklungen fallen auch die Erwartungen für die weitere Wertentwicklung vor allem in Spanien und Skandinavien gedämpft aus. Auch für die USA, Tschechien, Belgien und Italien ist die Hoffnung auf Wertsteigerungen gering. Positive Ausnahmen sowohl bei der Mietpreisentwicklung als auch bei den Kapitalwerten in Europa stellen die Märkte in Zypern, den Niederlanden, Portugal und Deutschland dar.

Auch die Kapitalwerte bleiben auf Talfahrt

„Die zurückgehenden Mietpreise werden sich bei den Kapitalwerten von Gewerbeimmobilien auch im Jahr 2010 weiter bemerkbar machen. Die globale Finanzkrise hat das Investitionsvolumen weltweit um 80 Prozent zurückgehen lassen“, erklärt RICS-Senior-Ökonom Oliver Gilmartin. Die gestiegenen Renditen sorgten allerdings für ein zurückkehrendes Interesse von Investoren, so die Einschätzung von Gilmartin weiter. Dieser Trend zeichne sich bereits in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich ab.

Die RICS-Fachleute sehen Schwellenländer, die starke Handelsbeziehungen zu China haben, in der Krisenbewältigung deutlich besser aufgestellt als andere Emerging Markets besipielsweise in Lateinamerika und Afrika. In Indien und China steige die Nachfrage nach Flächen bereits wieder. (hb)

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