RICS-Studie: Immobilien-Zwangsverkäufe nehmen zu

Immobilien, deren Eigentümer mit ihren Kreditzinsen in Verzug geraten, kommen zunehmend unter den Hammer. Das zeigt eine Untersuchung des internationalen Berufsverbands für Immobilienfachleute „Royal Institution of Chartered Surveyors“ (RICS), die den weltweiten Markt für Objekte mit notleidenden Krediten in 27 Ländern unter die Lupe genommen hat.

Ergebnis: In mehr als 75 Prozent der Staaten nehmen die Zwangs-Verkäufe zu. Der stärkste Anstieg ist demnach im zweiten Quartal in Südafrika verzeichnet worden, gefolgt von den Vereinigten Staaten, Neuseeland, Malaysia und Ungarn. Weiter gehören zu den Top Ten die Länder in der Karibik, Irland, Spanien, Russland und die Ukraine. 20 Prozent der befragten Experten rechnen damit, dass die Kreditgeber die Liquidierung von Immobilien säumiger Schuldner weiter beschleunigen werden.

Auch auf der Käuferseite ist laut RICS ein deutlicher Anstieg des Interesses festzustellen. Insbesondere spezialisierte Fonds spekulierten darauf, die gegenwärtig günstigen Zeiten zu nutzen, um einzusteigen. Besonderes im Fokus der Investoren sind dabei Italien und Großbritannien, gefolgt von Deutschland, den Vereinigten Staaten, Ungarn, Spanien und Irland. Daneben bieten die zuletzt gestiegenen Renditen nach RICS-Einschätzung auch für viele langfristig orientierte Käufer Potenzial. 

Oliver Gilmartin, RICS-Senior-Economist: „Trotz der sich gegenwärtig schon stark erhöhten Anzahl an Immobilien in dieser Kategorie, gehen wir auch in 2010 noch von einem erheblichen Volumen von Transaktionen aus, die durch die Notwendigkeit zur Liquidierung verursacht sind. Sinkende Mietpreise und eine Zunahme von Unternehmensinsolvenzen werden hierzu beitragen.“ (hb)

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