Studie: Bedarfsgerechter Wohnungsbau stimuliert Konjunktur

Steigt die Wohnbautätigkeit auf den tatsächlich benötigten Bedarf werden 745.000 Arbeitsplätze neu geschaffen sowie 20 Milliarden Euro zusätzliche Steuern und Abgaben generiert. Das ist das Ergebnis der Studie „Wirtschaftliche Auswirkungen des Wohnungsneubaus in Deutschland“ des Eduard Pestel Instituts im Autrag dreier Bau- und Immobilienverbände.

Da die Förderung des Wohnungsbaus die Konjunktur sinnvoll stabilisieren kann und für die öffentlichen Haushalte mehr als aufkommensneutral wäre, so die Interpretation der Ergebnisse durch die Auftraggeber, erweist es sich als vernünftig, die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau investitionsfreundlicher zu gestalten.

Laut den Bonner Forschern liegt der Wohnungsbedarf in Deutschland bei 400.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr, gebaut würden im Jahr 2009 voraussichtlich aber nur 150.000 Einheiten. „Deswegen ist es dringend notwendig, dass die Politik endlich die Weichen für einen zukunftssicheren Wohnungsbau stellt, damit die sozialen Folgen des sich abzeichnenden Wohnungsmangels entschärft werden“, kommentiert Dr. Ronald Rast, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau (DGfM).

„Mit seiner Äußerung, der Wohnungsneubau in Deutschland bewege sich an der Untergrenze des nachhaltigen Bedarfs‘ verschließt Bundesbauminister Tiefensee die Augen vor der Realität. Mit dem derzeitigen Niveau des Wohnungsneubaus steuern wir auf weitere Mietsteigerungen in Ballungsgebieten, zunehmende soziale Brennpunkte in unzeitgemäßen Wohnungsbeständen und eine rasant steigende Nachfrage nach altersgerechtem Wohnraum zu“, so Rast weiter.

Michael Hölker, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB), verweist auf die stabilisierende Wirkung des Wohnungsbaus. „In der gegenwärtigen wirtschaftlichen Flaute lässt sich die Konjunktur am vernünftigsten durch Maßnahmen stützen, die wie der Wohnungsbau eine wirtschaftliche Aktivität im Land entfalten. Im Wohnungsbau stehen ausreichend personelle und materielle Kapazitäten zur Verfügung.“ Zudem sei die Förderung des Wohnungsbaus eindrucksvoll gegenfinanziert und schaffe eine beachtliche Anzahl von Arbeitsplätzen. (te)

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