Energiekonzept der Regierung trifft Immobranche

Das Neun-Punkte-Programm der Bundesregierung für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung sieht neben prominent diskutierten Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke vor, dass der Wärmebedarf des Gebäudebestands bis 2050 auf ein klimaneutrales Niveau gesenkt werden soll. Damit verschäft Berlin die Sanierungsvorschriften für Gebäude deutlich. 

energiehausNach dem Energiekonzept soll die Sanierungsrate für Gebäude von derzeit jährlich weniger als ein Prozent auf zwei Prozent des gesamten Gebäudebestands verdoppelt werden. Auf den Gebäudebereich entfallen rund 40 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs und etwa ein Drittel der CO2-Emissionen. Bis 2020 soll es eine Reduzierung des Wärmebedarfs um 20 Prozent geben und bis 2050 eine Minderung in der Größenordnung von 80 Prozent. Die Bundesregierung stellt allerdings auch eine Förderung der Sanierungsmaßnahmen in Aussicht.

Der Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA begrüßt das Konzept: „Nahezu alle ZIA-Forderungen zum Klimaschutz und der Rolle der Immobilienwirtschaft wurden dabei berücksichtigt“, freut sich Andreas Mattner, Präsident des ZIA. Zwar sei das Ziel der so genannten „Modernisierungsoffensive für Gebäude“ ambitioniert. „Die Klimaziele erfordern einen immensen Kraftakt aller Beteiligten. Aber dieser Kraftakt erscheint jetzt möglich“, so Mattner.

Der Verband hatte steuerliche Anreize durch die Wiedereinführung einer Sonderabschreibung, eine Novelle des Mietrechtes für investitionsfreundlichere energetische Sanierungen, Anreizsysteme zum CO2-Gebäudesanierungsprogramm und einen einheitlichen Rahmen für Wärmeliefer-Contracting gefordert. „Ausdrücklich begrüßen wir den jetzt gewählten Ansatz, steuerliche Anreize, gezielte Förderprogramme, Wärmecontracting und Mietrecht als Gesamtpaket für den Klimaschutz zu verstehen und auch die Finanzierung des Maßnahmenbündels zu berücksichtigen“, so Mattner. Der ZIA stehe der Bundesregierung bei der Umsetzung als Sparringspartner zur Verfügung und werde sich außerdem bei dem alle drei Jahre durchzuführenden Monitoring einbringen.

Abzuwarten bleibe, ob und wie die Ziele im Einzelnen umgesetzt werden. Insbesondere müssten die regionalen Unterschiede und Wertigkeiten von Immobilien Berücksichtigung bei den geplanten Maßnahmen finden. „Nicht überall werden Investitionen und Förderungen in einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen können“, erwartet Mattner. (te)

Foto: Shutterstock

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