Europas Büromärkte mit unterschiedlicher Dynamik

Mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der größten globalen Finanzkrise seit Ende des Zweiten Weltkriegs erholen sich die europäischen Büroimmobilienmärkte. Allerdings vollzieht sich die Entspannung in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Dies geht aus der jüngsten Studie des Research-Departments der Immobilienberater King Sturge hervor.

„In London zeichnete sich der Umschwung bereits vor zwölf Monaten ab“, interpretiert Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland, die Ergebnisse seiner britischen Kollegen. „London und Paris waren als erste westeuropäische Märkte stark von der Krise getroffen und schaffen nun als erste mit steigenden Flächenumsätzen und zunehmenden Spitzenmieten sowie sinkenden Leerstandsraten und Renditen den Turnaround“, so Hettrich weiter.

Auch Genf und die skandinavischen Länder entwickeln sich demnach stärker als der Durchschnitt und führen das Wachstum im Westen an. Die Büroimmobilienmärkte in Stockholm, Kopenhagen, Lyon, München und Berlin werden sich laut King Sturge-Prognose schrittweise erholen. Insgesamt weist der Kontinent eine Nord-Süd-Teilung auf. Die wesentlich von der Schuldenkrise erfassten Staaten Portugal, Irland, Spanien und Griechenland werden sich vermutlich auch 2011 rezessiv entwickeln – mit Folgen für den Büroimmobilienmarkt.

In den osteuropäischen Ländern hat sich die Büroflächennachfrage auf geringem Niveau stabilisiert; allgemein bleiben die Mieten weiterhin unter Druck. Zugpferde sind laut King Sturge hier Moskau und Warschau. Während in Warschau der Flächenumsatz 2009 mit rund 280.700 Quadratmetern noch der Hälfte des Vorjahresniveaus entsprach, werden für das Gesamtjahr 2010 rund 450.000 Quadratmeter Flächenumsatz erwartet. Auch die Märkte in der Tschechischen Republik, der Slowakei und Istanbul entwickeln sich wieder positiv.

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