Gewerbeimmobilien: Rasanter Anstieg der Käufe

Das Interesse an deutschen Gewerbeimmobilien ist im ersten Halbjahr 2010 nach Angaben des Immobilienberaters CB Richard Ellis (CBRE) deutlich gestiegen. Das Transaktionsvolumen kletterte erheblich auf den Wert von 8,65 Milliarden Euro.

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Das entspricht einem Zuwachs von 162 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009. „Deutschland genießt bei der nationalen wie internationalen Investorengemeinschaft den Ruf des sicheren Anlagehafens“, kommentiert Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland. Da der Sicherheitsaspekt weiterhin die Anlagestrategie der Immobilieninvestoren dominiere, würden überwiegend voll vermietete Core-Immobilien mit langen Mietverträgen nachgefragt. Einzig die Angebotsseite sei derzeit der limitierende Faktor.

Laut CBRE zeigen die Großdeals der ersten Jahreshälfte, dass auch ausländische Investoren wieder vermehrt in Deutschland anlegen. Entsprechend seien die drei größten Investmenttransaktionen des ersten Halbjahres – das Shoppingcenter-Portfolio an die niederländische Corio N.V., das Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin an den südkoreanischen National Pension Service und das HBI-Portfolio an die britische Hansteen Holding – alle von ausländischen Investoren getätigt worden.

Aufgrund einiger großvolumiger Shoppingcenter-Investments lag der Investitionsschwerpunkt in der ersten Jahreshälfte laut CBRE mit rund 48 Prozent des Volumens auf Einzelhandelsimmobilien, gefolgt von Büroimmobilien mit 31 Prozent und Logistik-/Industrieimmobilien mit rund acht Prozent. Rund 28 Prozent des Gesamtvolumens entfallen auf Portfoliotransaktionen, 72 Prozent auf Einzelinvestments.

Unter den Käufern waren laut CBRE eigenkapitalstarke Investoren wie Versicherer, Pensionsfonds, offene Immobilienfonds und vermögende Privatinvestoren mit einem Anteil von rund 29 Prozent besonders aktiv. Des Weiteren zählen Asset- und Fondsmanager mit 19 Prozent sowie Immobilienaktiengesellschaften und REITs mit einem Anteil von rund 18 Prozent zu den dominierenden Käufergruppen.

Knapp 36 Prozent des bundesweiten Umsatzes entfallen laut CBRE auf die vier Investmentzentren Berlin, Frankfurt, Hamburg und München. Dabei steht Berlin dank des Verkaufs des Sony Centers sowie diverser Shoppingcenter-Deals mit rund 1,55 Milliarden Euro (plus 270 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) an erster Stelle, vor München und Hamburg mit 746 und 505 Millionen Euro (plus 53 und plus 65 Prozent). Mit 301 Millionen Euro (minus fünf Prozent) ging der Transaktionsumsatz am Finanzplatz Frankfurt leicht zurück.

Aktuell betragen die Spitzenrenditen für Büroimmobilien (Nettoanfangsrenditen) in München 4,9 Prozent, Hamburg fünf Prozent, Düsseldorf  5,2 Prozent und in Frankfurt 5,3 Prozent. In Berlin ging die Spitzenrendite um zehn Prozentpunkte auf 5,4 Prozent zurück. Die Spitzenrendite für Shoppingcenter sank im Schnitt aller Investmentzentren aufgrund der großen Nachfrage um 25 Prozentpunkte auf nunmehr 5,5 Prozen.

CBRE rechnet mit einem dynamischen zweiten Halbjahr 2010 und erwartet insgesamt ein Investitionsvolumen in Gewerbeimmobilien um 15 Milliarden Euro. „Zwar liegt der Investitionsfokus weiterhin auf Core-Immobilien, dennoch erwarten wir, dass sich angesichts des Produktmangels die Nachfrage zumindest teilweise auch wieder in Richtung Core Plus- und Value-Added-Investmentmöglichkeiten verschieben wird“, so Klein. (bk)

Foto: Shutterstock

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