Jede fünfte benötigte Wohnung wird nicht gebaut

Trotz steigender Wohnungsfertigstellungen bleibt ein Bedarf von 40.000 Wohnungen ungedeckt. Jede fünfte benötigte Wohnung wurde damit nicht gebaut. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung zu Fertigstellungsvolumina aus dem Research der Patrizia Immobilien AG.

neubauFür das Gesamtjahr 2010 erwarten die Augsburger etwa 170.000 Neubauwohnungen, Tendenz steigend. Für 2011 rechnet das Unternehmen mit 180.000 Einheiten, für 2012 sogar mit rund 200.000 Wohnungsfertigstellungen. „Im Vergleich zur erwarteten Nachfrage von rund 250.000 Wohnungen pro Jahr bleibt die Neubautätigkeit in Deutschland trotz dieser positiven Entwicklung zu gering. Im Jahr 2009 lagen die Fertigstellungszahlen etwa 20 Prozent unter dem tatsächlichen Bedarf“, stellt der Research-Leiter bei Patrizia Dr. Marcus Cieleback, fest.

„Auch in Zukunft wird Deutschland ungeachtet der zu erwartenden Fortschritte im europäischen Vergleich Schlusslicht sein“, betont Cieleback. „Zwischen 2010 und 2012 werden hierzulande gerade einmal Wohnungen im Umfang von jeweils rund 1,5 Prozent des Bestandes fertig gestellt. Damit wird die Neubauquote ein Drittel unter dem europäischen Durchschnitt von rund 2,2 Prozent liegen“, so der Researcher weiter.

Geschosswohnungsbau auf dem Vormarsch

Als Zugpferd der steigenden Bautätigkeit im Wohnungssektor etabliert sich demnach der Geschosswohnungsbau. Während Mehrfamilienhäuser im Jahr 2004 ihren Tiefpunkt erreichten und nur 25 Prozent des Neubauvolumens umfassten, zeichnet sich seitdem eine langsame Trendwende ab. 2009 lag der Anteil von Mehrfamilienhäusern bereits bei 33 Prozent der Wohnungsfertigstellungen. Der Anteil an Mehrfamilienhäusern wird nach Prognosen der Patrizia bis 2012 um 25 Prozent steigen. Im Jahr 2012 wird der Geschosswohnungsbau mit 41 Prozent knapp die Hälfte der Fertigstellungen ausmachen. Bereits heute dominieren Mehrfamilienhäuser in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen mit über 50 Prozent das Fertigstellungsvolumen, in den wirtschaftsstarken Agglomerationsräumen der westdeutschen Bundesländern liegt der Anteil bei knapp 50 Prozent.

Seite 2: Wie sich die Bundesländer auf die Bevölkerungsentwicklung einstellen

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