Verdopplung des Investitionsvolumens bei europäischen Handelsimmobilien

Nach Berechnungen der Immobilienberater von Jones Lang LaSalle (JLL) beläuft sich das europaweite Investitionsvolumen in handelsgenutzte Gewerbeimmobilien in den ersten drei Quartalen 2010 auf 15,2 Milliarden Euro und hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (7,8 Milliarden Euro) damit nahezu verdoppelt.

shopping-center2-shutt_24566059Das gemeinhin ruhigere dritte Quartal konnte demnach mit fünf Milliarden Euro nahtlos an die Monate April bis Juni anknüpfen. Stärkste Anlageklasse sind unverändert Shopping Center. Die Kategorie steht mit knapp neun Milliarden Euro Transaktionsvolumen für fast 60 Prozent des Gesamtaufkommens. Auf Fachmarktzentren und Supermärkte entfallen jeweils rund 18 Prozent.

Im dritten Quartal erreichten JLL zufolge europaweit zehn Transaktionen ein Volumen von jeweils mehr als 100 Millionen Euro. Herausragender Deal war die Akquisition des aus sieben Shopping Centern in Polen und Frankreich bestehenden Simon-Ivanhoe-Portfolios durch Unibail Rodamco im Wert von 715 Millionen Euro.

Deutschland ist mit einem bis Ende September aufgelaufenen Transaktionsvolumen von rund 3,9 Milliarden Euro nach Großbritannien laut JLL zweitstärkster Markt in Europa und steht für etwa ein Viertel des gesamten Marktvolumens. Frankreich, die Niederlande und Italien komplettieren die europäischen Top 5. Polen rückt nach einem starken dritten Quartal auf und zieht an Spanien vorbei.

Aufgrund der positiven makroökonomischen Situation in Polen und der gegenüber dem Vorjahr um mehr als sechs Prozent gestiegenen Einzelhandelsumsätze ist das Investoreninteresse merklich gestiegen, wie die Studie zeigt. Gefragt sind insbesondere erstklassige Shopping Center im Großraum Warschau und in den regionalen Zentren. Allerdings haben sich die Entscheidungszeiträume erheblich verlängert, da Investoren Objekte in der Due Diligence-Phase sehr intensiv analysieren.

„Mit den beiden Shopping-Center-Transaktionen Arkadia und Warszawa Wilenska in Warschau wurden zwar erst zwei wirklich hochkarätige Transaktionen in 2010 tatsächlich abgeschlossen. Weitere Verkaufsprozesse sind aber bereits weit fortgeschritten und werden spätestens bis zum Jahresende oder ersten Quartal 2011 wirksam werden“, erklärt Agata Sekula, Leiterin Einzelhandelsimmobilieninvestment CEE-Region bei JLL.

In Deutschland verstärkt das weiter wachsende Interesse internationaler Investoren die ohnehin gute Nachfragesituation inländischer Akteure. In der Folge setzte sich, so JLL, der Druck auf die Renditen auch im dritten Quartal fort. Die zunehmende Kapitalverfügbarkeit und verbesserte wirtschaftliche Rahmendaten fördern die Investmentnachfrage.

Seite 2: Deutschland und Großbritannien ziehen Investoren an

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