Was tut sich bei Aberdeen?

Der schottische Asset Manager Aberdeen sucht einen Weg aus der schwierigen Lage seiner beiden offenen Immobilienfonds Degi Europa und Degi International. Nach einem Bericht der „Welt“ soll das Unternehmen nun sogar erwägen, die beiden eingefrorenen Fonds entweder zu verkaufen oder aber einen vertriebsstarken Partner mit ins Boot zu holen.

wegweiser-shutt_12470659Unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet die Tageszeitung weiter, Aberdeen führe bereits Gespräche mit der Investmentgesellschaft Fidelity. Zudem würden auch große deutsche Fondsgesellschaften unter dem Dach einer Bank als mögliche Partner gelten. Auf Anfrage von cash-online wollte Aberdeen die Gerüchte nicht kommentieren.

Ende Februar trennte sich Aberdeen von den Geschäftsführern ihrer deutschen Immobilienfondstochter, Bärbel Schomberg und Malcolm Morgan – laut „Welt“ unter anderem weil der Versuch, ein eigenes Vertriebsnetz aufzubauen, scheiterte. Jetzt hat auch Marketingchef Dietmar Müller das Unternehmen verlassen.

Nun wird anscheinend eine externe Lösung gesucht. Ein Sprecher des Unternehmens wollte dies gegenüber cash-online nicht bestätigen, betonte aber: „Wir arbeiten intensiv daran, den Degi Europa und den Degi International wieder zu öffnen.“

Aberdeen hatte Ende 2007 die Immobilienfondstochter Degi der Dresdner Bank übernommen, wobei das Geldinstitut weiterhin den Vertrieb der Fondsanteile durchführen wollte. Seit der Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank in 2008 flossen jedoch immer mehr Mittel aus den Degi-Publikumsfonds ab, sie wurden eingefroren.

Beim Degi Europa ist die Rücknahme der Anteilsscheine seit Oktober 2008 ausgesetzt. Der Degi International nahm zwischen Oktober 2008 und Januar 2009 nichts zurück. Nach einer Öffnung Ende Januar 2009 schloss der Fonds im November 2009 nach erheblichen Nettoabflüssen erneut die Pforten. Seitdem ist auch die Ausgabe von Anteilen für beide Fonds eingestellt. Zudem setzte Aberdeen jüngst die Anteilsrücknahme für den  Immobilienspezialfonds Degi Global Business aus, nachdem dieser seinen  Immobilienbestand um 13,8 Prozent abwerten musste. (bk)

Foto: Shutterstock

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