Weiter großes Anlegerinteresse an Wohnportfolios

In den ersten drei Quartalen 2010 wurden in Deutschland gut 2,9 Milliarden Euro in Wohnportfolios investiert. Damit erreichte das Transaktionsvolumen das gleiche Niveau wie im Vorjahreszeitraum, wie die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) ergibt.

wohnhaus-shutt_30511519„Der Trend steigender Investitionsvolumina aus dem ersten Halbjahr hat sich im dritten Quartal verlangsamt“, erläutert Oliver Obert, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate und Leiter der deutschen Investmentaktivitäten. „Hierfür ist allerdings ausschließlich das Fehlen großer Transaktionen über 100 Millionen Euro in den vergangenen drei Monaten verantwortlich, wogegen die Bedeutung der kleineren Deals spürbar zugenommen hat. Gut ein Viertel des Transaktionsvolumens wurde im laufenden Jahr bislang mit Verkäufen unter 25 Millionen Euro umgesetzt. Vor allem im kleinteiligeren und mittleren Marktsegment ist die Nachfrage also weiterhin sehr lebhaft.“

Aktuell zeichnen sich laut BNPPRE zwei wesentliche Trends ab. Auf großes Interesse stoßen neben Neubaubeständen auch Projektentwicklungen in den großen Ballungsräumen, wobei als Käufer vor allem deutsche Core-Investoren wie beispielsweise Pensions- und Spezialfonds auftreten. Das Preisniveau für diese Produkte liegt in der Regel zwischen 2.000 und 3.000 Euro pro Quadratmeter, teilweise auch darüber. Außerdem werden größere Bestandsportfolios zu günstigen Preisen zunehmend eingekauft. Investoren sind hier in erster Linie ausländische Anleger, insbesondere Equity-Funds, für die Cashflow-orientierte deutsche Wohnportfolios immer attraktiver werden.

Nachdem der Anteil der ausländischen Investoren im Vergleichszeitraum 2009 nach BNPPRE-Zahlen lediglich bei knapp 23 Prozent lag, sind sie im laufenden Jahr bereits für rund 43 Prozent des Gesamtumsatzes verantwortlich. Bei den Investorengruppen hat sich das Bild im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 nicht wesentlich verändert. Auf dem ersten Platz rangieren weiterhin Equity/Real Estate Funds (Anteil: 31 Prozent), gefolgt von Spezialfonds (rund 17 Prozent) und Pensionskassen (gut 16 Prozent). Dicht dahinter liegen überwiegend deutsche Immobilienunternehmen (gut 15 Prozent).

Ausblick für das Gesamtjahr positiv

„Vor dem Hintergrund des aktuellen Marktgeschehens spricht vieles dafür, dass das Transaktionsvolumen im vierten Quartal noch einmal anziehen wird“, glaubt Obert. „Bereits zu Beginn des Schlussquartals wurden mehrere Deals getätigt. Darüber hinaus befinden sich einige Portfolios mit größeren Umsatzvolumina in der Vermarktungsphase oder in konkreten Verhandlungen. Auch das Interesse der ausländischen Anleger ist ungebrochen groß. Gerade bei ihnen wird das Umsatzvolumen momentan teilweise durch das zu geringe Angebot an größeren Portfolios limitiert, da sie oftmals nur bei gewissen Mindestvolumina bereit sind, zu investieren. Wenn größere Portfolios angeboten werden, steht in diesem Segment aktuell ausreichend Kapital zur Verfügung. Demzufolge deutet vieles darauf hin, dass 2010 ein höherer Gesamtumsatz als im Vorjahr erzielt werden kann, in dem er bei 3,6 Milliarden Euro lag“, so der BNPPRE-Geschäftsführer.  (te)

Foto: Shutterstock

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