Baufinanzierungskosten erneut gesunken

Die Baufinanzierungskosten haben sich nach den Ergebnissen des Dr. Klein-Trendindikators „Baufinanzierung“ (DTB) im Monat Oktober erneut verringert. Allerdings könnte dieser Trend bald ein Ende haben.

haeuser-schrumpfen-shutt_13695373Demnach reduzierte sich die monatliche Rate für ein Standarddarlehen gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent und folgte damit dem seit April 2011 anhaltenden Trend. Damit hätten sich die Kosten für eine typische Finanzierung in den vergangenen sechs Monaten sogar um 17,2 Prozent verringert.

Grund für den weiteren Rückgang im vergangenen Monat war laut Dr. Klein die Tatsache, dass im Oktober noch viele Investoren sichere deutsche Staatsanleihen kaufen wollten. Daher erhielten auch die Banken, die sich über den bis dahin mit dem Markt für Staatsanleihen im Gleichschritt laufenden Pfandbriefmarkt refinanzierten, ihr Kapital zu Tiefstpreisen.

Zwei Entwicklungen deuten nach Ansicht von Dr. Klein im November an, dass die Talfahrt der Finanzierungskosten möglicherweise bald ein Ende hat. So blieb der Bund vergangene Woche auf Staatsanleihen im Wert von rund 2,1 Milliarden Euro, die er neu ausgeben wollte, sitzen. Die fehlende Nachfrage deute darauf hin, dass Investoren auch von Deutschland für ihr Geld künftig eine höhere Rendite erwarten. Zusätzlich würden sich die Kreditkosten durch die neuen Regelwerke zur Sicherung der Finanzbranche (Basel III und Solvency II) verteuern, da Banken Darlehen künftig mit mehr Eigenkapital unterlegen müssen.

Daher erwartet Dr. Klein, dass sich die Finanzierungskosten für alle Baufinanzierungsdarlehen künftig erhöhen. Zudem würden die Kosten für langfristige Darlehen überproportional steigen. Nach den Ergebnissen des DTB-Indikators lag die durchschnittliche Darlehenshöhe für ein Eigenheim im Oktober stabil bei 151.000 Euro. Zudem zeigt sich ein deutlicher Trend zu längeren Zinsbindungsfristen: Die Sollzinsbindung stieg im Mittel von zehn Jahren und 5 Monaten auf 11 Jahre und drei Monate. (bk)

Foto: Shutterstock

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