Deutscher Hotelinvestmentmarkt wieder in Fahrt

Das Transaktionsvolumen auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt konnte 2010 wieder ein Plus verzeichnen. Mit rund 800 Mio. Euro hat sich das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr (rund 340 Millionen Euro) mehr als verdoppelt. Die Zahl liegt allerdings immer noch knapp 20 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt 2000 bis 2009 (930 Millionen Euro). Das berichten die Immobilienberater Jones Lang LaSalle (JLL).

hotel-schild-shutt_16992556Weitere JLL-Zahlen zum 2010 Hotelinvestmentmarkt: 17 Einzeltransaktionen über zehn Millionen Euro summierten sich 2010 auf über 400 Millionen Euro, während deutsche Portfoliodeals ein Volumen von insgesamt etwa 200 Millionen Euro generierten. Weitere circa 190 Millionen Euro gingen auf das Konto von deutschen Hotelimmobilien, die als Teil eines europäischen Hotelportfolios verkauft wurden. Zum Vergleich: In 2009 wurde in Deutschland keine Hotelportfoliotransaktion abgeschlossen. „Zu geringe Cash Flows ließen keine zufrieden stellenden Marktpreise errechnen. Dazu kam im ersten Halbjahr die Unsicherheit, ob und wieweit der Abwärtstrend sich fortführen wird. Wer nicht verkaufen musste, verkaufte nicht“, erläutert Ursula Kriegl, Leiterin JLL Hotels Deutschland.

In 2010 haben sich laut den Immobilienberatern nach zwei abstinenten Jahren auch die ausländischen Investoren wieder auf dem deutschen Hotelinvestmentmarkt zurückgemeldet. Bei rund 61 Prozent des Hotelinvestmentvolumens traten internationale Investoren als Käufer auf, ein Großteil (rund 350 Millionen Euro) floss in Portfoliotransaktionen, sodass ihr Anteil in diesem Bereich bei über 90 Prozent lag. Zwischen 2004 und 2008 haben sie den deutschen Hotelinvestmentmarkt mit einem Anteil von bis zu 90 Prozent klar dominiert, 2009 waren sie lediglich bei drei Transaktionen, entsprechend circa 21 Prozent des Hotelinvestmentvolumens, auf der Käuferseite.

Bei den Einzeltransaktionen dominierten laut JLL deutsche Investoren (63 Prozent des Einzeltransaktionsvolumens), sie kauften unter anderem in Berlin, Köln, Essen, Hamburg, Leipzig und München. Der Trend zu kleineren Transaktionen, der sich seit 2008 abgezeichnet hat, setzte sich auch in 2010 fort: Der durchschnittliche Kaufpreis bewegte sich bei rund 23 Millionen Euro bei den Einzeltransaktionen, bei den Portfoliodeals circa 40 Millionen Euro. Volumina über 100 Millionen Euro waren in Deutschland – wie auch 2009 – nicht zu verzeichnen.

„Das Gros der Investoren bestand im Jahr 2010 weiterhin aus institutionellen Anlegern, also Gesellschaften, die ihr Geld langfristig in den Finanz- beziehungsweise Kapitalmärkten anlegen und solide Renditen auf Basis eines Pachtvertrages generieren wollen“, berichtet Ursula Kriegl.“Die sich bereits abzeichnende Aufhellung des deutschen Hotel-Investmentmarktes zum Ende des Jahres 2009 wurde 2010 bestätigt“, so die Leiterin Hotels bei JLL. Und weiter: „Auch für die kommenden Monate erwarten wir eine Fortsetzung des Trends. Dank sich wieder leicht verbessernder Finanzierungsmöglichkeiten, aber auch aufgrund wieder steigender Cash Flows durch zunehmende Gästenachfrage kommt wieder mehr Bewegung in den Anbieter- und damit auch in den Käufermarkt.“

Seite 2: Wie sieht die Prognose für 2011 aus?

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