GSW will mehr als 500 Millionen Euro an der Börse einsammeln

Der angestrebte Börsengang der 2004 privatisierten Berliner Wohnimmobiliengesellschaft GSW hat ein geplantes Emissionsvolumen von mehr als 500 Millionen Euro. Damit wäre es in diesem Jahr der bislang größte IPO in Deutschland.

Thomas Zinnöcker
Thomas Zinnöcker

GSW hat die Preisspanne für die bis zu 24,6 Millionen Aktien, die ab heute bis zum 13. April angeboten werden, bei 19 bis 23 Euro angesetzt. Bei erfolgreicher Platzierung würde der Börsengang damit zwischen 517 und 566 Millionen Euro einbringen.

Beim dem ersten Versuch, aufs Börsenparkett zu springen, der vor knapp einem Jahr gescheitert war, hatten die GSW-Eigentümer Whitehall – ein Immobilienfonds von Goldman Sachs – und Cerberus –  ein US-Finanzinvestor – noch maximal 18,50 Euro verlangt, der Börsengang hätte maximal 491 Millionen Euro gebracht.

Damals stand der IPO allerdings unter den ungünstigen Vorzeichen der Euro-Krise. Laut GSW war das auch der Grund, warum er letztlich abgeblasen wurde. Inzwischen hat sich die Lage auf den Finanzmärkten aber erholt, zudem hat der Konzern Profitabilität und Effizienz nach eigenen Angaben nachhaltig gesteigert.

115 Millionen Euro aus der für den 15. April geplanten Erstnotiz streichen Cerberus und Whitehall ein. Wenn der Ausgabepreis bei über 19 Euro liegen sollte, wollen die Alteigentümer mehr von ihren Aktien verkaufen, sodass die Kapitalerhöhung entsprechend geringer ausfallen wüde. Durch den IPO werden die beiden bisherigen Großeigner nur noch Minderheitsanteile halten.

Mit dem Geld aus dem Börsengang will GSWin den nächsten zwei Jahren 5.000 bis 6.000 Wohnungen in Berlin kaufen und 40 Millionen Euro Steuerschulden zurückzahlen. Die GSW, die bis zum Einstieg der Finanzinvestoren 2004 dem Land Berlin gehört hatte, besitzt in der Hauptstadt bereits 48.000 Wohneinheiten und verwaltet weitere 15.800 Objekte für Dritte. Ende 2010 war der Immobilienbestand 2,6 Milliarden Euro wert.

GSW-Vorstandschef Thomas Zinnöcker will Aktionäre mit attraktiven Ausschüttungen ködern: „Wir planen, Dividenden in Höhe von rund 65 Prozent des Funds From Operations (FFO) auszuschütten. Die angebotenen Aktien werden für das Geschäftsjahr 2011 voll dividendenberechtigt sein.“ (hb)

Foto: Shutterstock

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