Kettenreaktion: Offener Immo-Fonds CS Euroreal unter Arrest

Mit dem CS Euroreal schließt ein weiterer offener Immobilienfonds die Pforten. Erhebliche Mittelabzüge aufgrund der Regulierungspläne des BMF haben die Schweizer Großbank Credit Suisse veranlasst, mit sofortiger Wirkung die Notbremse zu ziehen.

Die Rücknahme von Anteilsscheinen soll zunächst für drei Monate ausgesetzt werden, wie Credit Suisse Asset Management mitteilt. Nach der Veröffentlichung der Kernpunkte aus dem Diskussionsentwurf des Bundesfinanzministeriums (BMF) Anfang Mai hätten Anleger erhebliche Mittel abgezogen, so die Begründung der Fondsgesellschaft.

Der CS Euroreal ist nach Kanam-Grundinvest und SEB Immoinvest bereits der dritte offene Immobilienfonds der seine Anteile einfriert und dies mit Kapitalflucht im Zuge der Regulierungspläne aus dem Schäuble-Ministerium begründet. Wie die anderen beiden Produkte, hat auch der CS Euroreal eine Vorgeschichte in Sachen Fondsschließung. Erstmals erwischte es ihn Ende Oktober 2008, als die Finanzkrise den ersten Domino-Effekt in der Branche verursachte. Im Juni 2009 öffnete die Credit Suisse den Fonds wieder.

Die Aussetzung der Anteilscheinrücknahme habe „aus heutiger Sicht“ keine Auswirkungen auf die Fondsrendite, teilt Credit Suisse AM mit. Die tägliche Anteilpreisermittlung werde in gewohnter Weise fortgeführt. Auch der Erwerb von Anteilscheinen sei weiterhin möglich. Zuletzt hatte Wettbewerber Morgan Stanley seinen ohnehin schon für Mittelabzüge gesperrten Fonds P2 Value komplett geschlossen.

Angesichts des erhöhten Regulierungsdrucks, den das BMF auf die Branche ausübt, hat der BVI Bundesverband Investment und Asset Management vergangene Woche neue Vorschläge unterbreitet. Der Lobby-Verband schlägt unter anderem vor, eine Haltefrist von zwölf Monaten für alle Neu-Anleger einzuführen. (hb)

Foto: Shutterstock

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