Investoren kaufen mehr Wohnungen

Investoren richten ihr Augenmerk wieder verstärkt auf deutsche Wohnimmobilien. Nach Angaben von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) wurden im ersten Quartal 2011 rund 858 Millionen Euro mit größeren Wohnungsinvestments umgesetzt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht dies einer Steigerung von knapp sechs Prozent.

hauser-reihe-shutt16362724„Der bereits im zweiten Halbjahr 2010 zu beobachtende Trend einer lebhaften Nachfrage vor allem im kleinteiligen und mittleren Segment hat sich in diesem Jahr fortgesetzt“, erläutert Piotr Bienkowski, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate Deutschland. Die Zahl der registrierten Deals stieg in den ersten drei Monaten um 65 Prozent auf 51 Transaktionen an. Entsprechend sank auch der durchschnittliche Umsatz pro Transaktion von 26 Millionen Euro (erstes Quartal 2010) auf 17 Millionen Euro. Gut 42 Prozent des Gesamtumsatzes und 78 Prozent der Deals entfielen auf Verkäufe bis 25 Millionen Euro, dagegen kamen Deals über 50 Millionen Euro lediglich auf einen Anteil von knapp 25 Prozent am Transaktionsvolumen. Groß ist nach wie vor das Interesse ausländischer Anleger, auf sie entfiel im ersten Quartal knapp 40 Prozent des Investmentumsatzes.

Portfolios und ältere Bestandsobjekte dominieren

Der überwiegende Anteil der Transaktionen entfiel auf Bestandsimmobilien. Im ersten Quartal wurde laut BNPPRE vor allem in klassische Bestandsportfolios (Anteil 45 Prozent) und ältere Bestandsobjekte (überwiegend kleinere Mehrfamilienhausbestände, Anteil 35 Prozent) investiert. Besonders aktive Käufer in diesen beiden Marktsegmenten waren demnach private Immobilienunternehmen mit einem Anteil von 33 Prozent, Immobilien AGs (32 Prozent) sowie private Anleger (rund zehn Prozent). Die Verkaufspreise liegen laut BNPPRE in der Regel zwischen 600 und 1.500 Euro pro Quadratmeter. Das durchschnittliche Volumen der größeren Portfolios lag bei gut 29 Millionen Euro (Vorjahr: rund 51 Millionen Euro).

Immerhin rund 13 Prozent des registrierten Transaktionsvolumens entfielen auf Projektentwicklungen. Wie bereits im Vorjahr konzentrierten sich die Investoren – laut BNPPRE überwiegend Pensionskassen, Versicherungen, geschlossene Fonds und private Immobilienunternehmen – dabei nahezu ausschließlich auf die großen deutschen Metropolen. Das Preisniveau liegt nach Angaben des Unternehmens in der Mehrzahl der Verkäufe zwischen 2.000 und 3.000 Euro pro Quadratmeter. In moderne Bestandsobjekte wurden zu Beginn des Jahres lediglich sieben Prozent des Gesamtumsatzes investiert.

„Ausgehend von dem bereits sehr guten Transaktionsvolumen im ersten Quartal, das nahezu ohne große Portfolioverkäufe realisiert werden konnte, spricht vieles für eine Fortsetzung des positiven Trends“, prognostiziert Bienkowski. „Unterstrichen wird diese Aussage auch dadurch, dass sich einige größere Deals im dreistelligen Millionenbereich aktuell in Vorbereitung befinden.“ Gleichzeitig sei zu berücksichtigen, dass auch institutionelle Investoren zunehmend mehr Interesse an Wohnungsinvestments zeigen. Vor diesem Hintergrund besteht laut Bienkowski eine realistische Chance, 2011 ein höheres Transaktionsvolumen zu erzielen als im Vorjahr. (bk)

Foto: Shutterstock

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