Neun von zehn Immobilienkäufern legen Wert auf gute Energiebilanz

Der energetische Zustand einer Immobilie beeinflusst die Kaufentscheidung von Immobilieninteressenten stark. Bei der Einschätzung des Objekts gilt der Energieausweis jedoch oft als wenig hilfreich. Das zeigt das Immobilienbarometer von Interhyp und Immobilienscout 24.

energiehaus-3-shutt_66340342Demnach sind für mehr als ein Viertel der derzeitigen Interessenten einer Kaufimmobilie (26 Prozent) Bausubstanz und Heizungsanlage ebenso wichtig wie Preis, Lage oder Ausstattung des Objekts. Weitere 61 Prozent der befragten Käufer achten darauf, dass die energetischen Eigenschaften in einem vernünftigen Verhältnis zum Preis von Haus oder Wohnung stehen. Nur jedem Zehnten ist der energetische Zustand weniger wichtig und lediglich drei Prozent ist er gänzlich egal.

Für Laien ist es jedoch oft schwer, die Qualität von Heizungsanlage, Dämmung oder Verglasung einzuschätzen. Seit 2009 soll der Energieausweis, der beim Besitzer angefordert werden kann, für Klarheit sorgen. Doch nur wenige Immobilienkäufer fühlen sich durch ihn ausreichend informiert. Mehr als jeder fünfte Käufer attestiert dem Dokument keinerlei Hilfestellung bei der Prüfung der Energiebilanz der Immobilie. Etwa die Hälfte der aktuellen Immobilienkäufer (48 Prozent) schätzt den Energieausweis als nur bedingt nützlich ein.

Im Hinblick auf die energetische Beschaffenheit ihres Wahlobjekts legen die Suchenden den größten Wert auf eine moderne Heizungsanlage (60 Prozent), eine gute Außenwand- und Dachdämmung (58 Prozent und 47 Prozent) und Fenster mit Mehrfachverglasung (57 Prozent). Dabei sind die Interessenten auch bereit zusätzliches Geld in die Verbesserung des Energiezustands zu stecken: Mehr als die Hälfte der potenziellen Käufer rechnet mit Folgeinvestitionen und jeder zweite davon mit mehr als 20.000 Euro.

„Die Umfrage macht deutlich, dass viele Käufer mit den Angaben im Energieausweis überhaupt nichts anfangen können“, kommentiert Marc Stilke, CEO von Immobilienscout 24, die Ergebnisse. Michael Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, fügt hinzu: „Der Hauptgrund für die mangelnde Akzeptanz ist, dass er häufig nur über den Energieverbrauch der vorherigen Bewohner, nicht jedoch über den tatsächlichen Energiezustand des Objekts, informiert.“

Für das aktuelle Immobilienbarometer des Brokers Interhyp und des Portals Immobilienscout 24 wurden 1.896 Immobilienkäufer befragt. (te)

Foto: Shutterstock

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