Optimismus in deutscher Immobilienbranche

Das Investitionsverhalten der immobilien- und wohnungswirtschaftlichen Unternehmen hat sich gemäß den Umfrageergebnissen verbessert. Wollten im Frühjahr 2010 25 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen erhöhen, sind es nun 44 Prozent. Neun Prozent der Unternehmen haben vor, ihre Investitionen im laufenden Geschäftsjahr zu reduzieren. 2010 waren es noch 22 Prozent.

Auch die Zahl der Mitarbeiter in den Unternehmen wird aller Voraussicht nach wieder steigen. Per Saldo sind mehr Unternehmen bereit neue Mitarbeiter einzustellen (28 Prozent; 2010: elf Prozent), als vorhandene zu entlassen (jeweils sieben Prozent in 2011 und 2010).

Steigende Immobilienpreise und Nettokaltmieten

Für das aktuelle Jahr erwarten die Unternehmen der privaten Immobilien- und Wohnungswirtschaft einen Anstieg der Miet- und Kaufpreise im Bereich der Wohnimmobilien. Bei Gewerbeimmobilien zum Erwerb und zur Vermietung wird dagegen von nahezu konstanten (Miet-)Preisen ausgegangen. Ein besonders hoher Anstieg wird für Nettokaltmieten und für Kaufpreise von neu errichteten Wohnungen angenommen, bedingt durch steigende Baukosten unter anderem wegen vermehrter energetischer Anforderungen und durch die entstehende Wohnungsknappheit in deutschen Wachstumsregionen.

„In den Ballungszentren und Zuzugsregionen wird seit Jahren zu wenig neu gebaut. Erkennbare Folge ist ein Wohnungsmangel in den Metropolregionen“, moniert Rasch. Er fordert daher eine Verbesserung der steuerlichen Anreize für den Wohnungsbau. Denkbar sei laut dem BFW-Präsident eine Verdopplung der linearen Absetzung für Abnutzung (AfA) von bisher zwei auf vier Prozent und die Einführung einer erhöhten AfA in Höhe von acht Prozent in den ersten acht Jahren bei energetischen und altersgerechten Baumaßnahmen im Neubau und Bestand.

Zudem wies Rasch darauf hin, dass sich durch ständig steigende Neubauanforderungen immer weniger Haushalte Wohneigentum leisten können. Bereits jetzt sei es so, dass sich die Schere zwischen Haushaltsnettoeinkommen und Neubaupreisen seit Einführung der Energieeinspeiseverordnung EnEV 2011 immer stärker öffne. Während die Kaufkraft über den Zeitraum 1991 bis 2010 um nur 11,2 Prozent zunahm, stiegen die Preise für Neuwohnbauten deutlich um 34,3 Prozent.

Seite 3: Bürokratie und Fachkräftemangel als Problem

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