Wohnimmobilien: Branche erwartet weiter steigende Mieten und Preise

Marktteilnehmer aus allen Bereichen der Immobilienbranche bewerten die Aussichten am deutschen Wohnimmobilienmarkt positiv. Das ist ein Ergebnis des von Aengevelt-Research herausgegebenen AWI-Index.

hauser-reihe-shutt16362724Demnach ist die Gesamtstimmung am Wohnimmobilienmarkt zum achten Mal in Folge gestiegen. Mit einem Wert von 66,1 legte der AWI (Aengevelt-Wohninvestment-Index) im Quartalsvergleich um 0,9 Punkte zu. Damit hat er nach Aussage von Aengevelt-Research zwar im Vergleich zur Frühjahrsbefragung etwas an Dynamik verloren, folge aber nach wie vor dem Trend vom Mieter- zum Vermieter- beziehungsweise Eigentümermarkt.

Der AWI erfasst regelmäßig die Einschätzungen von rund 200 Experten aus allen Bereichen der Wohnungswirtschaft zu Marktstimmungen und -entwicklungen. Er berücksichtigt einerseits die zukünftige Entwicklung der Nachfrage nach Mietwohnungen, des Mietwohnungsangebotes, der Wohnungsleerstände und der Wohnungsmieten sowie andererseits Einschätzungen zur zukünftigen Angebots-, Nachfrage- und Kaufpreis-Entwicklung im Wohninvestmentsegment.

Markus Schmidt, Leiter Aengevelt-Research, geht davon aus, dass die aktuellen Ergebnisse „je nach Interessenlage zu unterschiedlichen Reaktionen führen: Derzeit profitieren vor allem die Bestandshalter beziehungsweise potentiellen Verkäufer von steigenden Mieten und Kaufpreisen. Die Mieter werden indessen von den weiterhin steigenden Mieten weniger erfreut sein.“ Auch wenn der Positiv-Trend inzwischen alle Lagen erfasst habe, würden sich die Einschätzungen in Abhängigkeit von der Wohnlage nach wie vor erheblich unterscheiden. Generell werden die Perspektiven für bessere Lagen positiver bewertet. Die guten Lagen stehen mit einem Teilindexwert von 79,1 Punkten (Frühjahr 2011: 79,8) nach Einschätzung der Befragten anhaltend hoch im Kurs. Für mittlere Lagen liegt der Wert bei 71,1 Punkten, für einfache Lagen bei 47,6 Punkten.

Ohne Differenzierung nach Lagen erwarten 40 Prozent der Teilnehmer generell einen Rückgang der Wohnungsleerstände. In guten Lagen geht die überwiegende Mehrheit (58 Prozent) von einem deutlichen Leerstandsabbau aus, in mittleren Lagen sind es rund 43 Prozent. In einfachen Lagen erwarten 20 Prozent einen Rückgang der Leerstände, rund 30 Prozent gehen von steigenden Leerständen aus.

Die Nachfrage nach Wohninvestments bleibt nach den Ergebnissen des AWI weiterhin hoch. Über alle Lagen hinweg rechnen 44 Prozent der Befragten auch weiterhin mit einer Zunahme. Allerdings sind derzeit weniger dieser Auffassung als dies noch zur Frühjahrsbefragung der Fall war (56 Prozent). Knapp 50 Prozent der Befragten erwarten steigende Wohnimmobilienpreise. Allerdings nahm der Anteil der Pessimisten zu: Während im Frühjahr noch rund neun Prozent mit sinkenden Preisen rechneten, sind es inzwischen rund 13 Prozent.

Bei der Mietentwicklung erwarten 71 Prozent der Befragten in guten Lagen steigende Mieten, in mittleren Lagen sind es 62 Prozent. In einfachen Lagen rechnen nur 15 Prozent mit sinkenden Mieten, fast ein Drittel (30 Prozent) geht auch dort von von wachsenden Mieten aus. (bk)

Foto: Shutterstock

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